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Auf knapp 330 Plätze kommen an der Charité mehr als 4000 Bewerbungen.

© imago/Schöning

Mehr Klagen von Uni-Bewerbern: Berliner CDU fordert mehr Medizin-Studienplätze

Mehr Bewerber klagen sich an der Charité erfolgreich für ein Studium ein.

In Berlin müssen mehr Studienplätze im Fach Medizin eingerichtet werden: Das fordert Adrian Grasse, forschungspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion im Abgeordnetenhaus.

Berlin werde der hohen Nachfrage nicht gerecht, teilt Grasse mit: „Seit Jahren liegt die Zahl der Bewerber für einen Medizinstudienplatz um ein Vielfaches über der Zahl angebotener Plätze.“ Dass der Senat angesichts des Fachkräftemangels und der Erfordernis einer umfassenden Gesundheitsversorgung keinen Bedarf sehe, die Studienplätze im Bereich der Humanmedizin auszubauen, sei „nicht nachvollziehbar“.

Grasse bezieht sich auf eine Antwort der Senatskanzlei auf eine Anfrage zu dem Thema. Daraus wird einmal mehr ersichtlich, dass es für die Charité deutlich mehr Bewerbungen als Studienplätze gibt. So gab es für das vergangene Wintersemester 4026 Bewerbungen auf 327 Studienplätze, im Sommersemester 2019 waren es 5288 Bewerbungen auf 325 Studienplätze. Im großen und ganzen haben sich diese Relationen seit 2016 kaum verändert.

Auffällig ist, dass sich in letzter Zeit mehr Bewerberinnen und Bewerber auf einen Studienplatz einklagen wollen.

"Nicht zumutbar, dass Studienplätze eingeklagt werden"

Im Wintersemester gab es 282 Klagen, im Sommer 2019 waren es 76 Klagen, im Semester davor 85. Im Sommer 2018 waren es nur 16. Während damals und in den Jahren davor niemand erfolgreich klagte, hat sich das zum Wintersemester 2018/19 geändert. Für das Wintersemester 2018/19 waren 30 Klagen erfolgreich, für das Sommersemester ebenfalls 30. Hintergrund ist wie berichtet, dass das Verwaltungsgericht die Kapazitätsberechnung für den Modellstudiengang der Charité für rechtswidrig erklärt hatte.

Grasse fordert nun, die Kapazitätsverordnung erneut zu prüfen, „um zukünftig möglichst mehr Bewerbern auch einen Studienplatz anbieten zu können“. Es sei weder aus Sicht der Universitäten vertretbar noch Studenten zumutbar, dass Studienplätze gerichtlich eingeklagt und erzwungen werden. Der enorme Anstieg der Zahl an Studienplatzklagen sei daher „ein Warnsignal“.

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