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Atempause. Den Gehirnzellen von Mäusen half die neue Behandlung.

© Taylor Bayouth

Medizin: Erbleiden Huntington aufgehalten

Chorea Huntington – diese Krankheit ist noch immer ein Todesurteil. Zumindest im Tierversuch gibt es nun Resultate, die Hoffnung machen.

Das Nervenleiden wird durch eine Mutation ausgelöst. Die Betroffenen produzieren eine fehlerhafte Version des Eiweißes Huntingtin. Meist zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr zeigen sich Bewegungsstörungen, hinzu kommen ausgeprägte psychische Symptome bis hin zu geistigem Verfall. Bislang ist Huntington unheilbar.

Wissenschaftler um Don W. Cleveland von der Universität von Kalifornien in San Diego und seine Kollegen schreiben nun im Fachblatt „Neuron“, dass sie die Krankheit bei Mäusen und anderen Tieren verlangsamen und teilweise rückgängig machen können.

Die Forscher spritzten den Tieren einsträngige DNS-Fäden in die flüssigkeitsgefüllten Hirnkammern. Die Erbgutabschnitte banden an die Bauplan-Kopien für das fehlerhafte Huntington und zerstörten sie. Nach einem Monat konnten sich die Tiere besser bewegen, nach zwei Monaten waren die Bewegungen fast normal. Überrascht waren die Forscher, dass die Wirkung nach neun Monaten noch anhielt – obwohl der Wirkstoff längst nicht mehr im Körper zu finden war und wieder fehlerhaftes Huntingtin produziert wurde.„Die Therapie stellt anscheinend die Uhr für die Krankheit zurück“, sagt Cleveland. Er hofft, dass das auch für den Menschen gilt.

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