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Antibiotika sind oft lebensrettend. Doch immer öfter sind sie auch ein lebensgefährliches Problem.

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Medikamenten-Resistenzen: Kompetentere Ärzte, weniger Antibiotika

In China zeigt eine Studie, dass Bildungsprogramme für Ärzte zu nachhaltig weniger Antibiotika-Einsatz führen können.

Zu häufige Verordnung von Antibiotika gilt als einer der wichtigsten Faktoren, die die Entstehung und Ausbreitung von Resistenzen gegen diese Mittel fördern. Vor allem in Ländern mit niedrigem bis mittlerem Durchschnittseinkommen werden laut Studien Antibiotika besonders häufig verschrieben. Teilweise sind sie auch frei verkäuflich. Zusätzlich problematisch ist, dass die Mittel oft unsachgemäß benutzt – etwa zu früh abgesetzt – werden. Häufig werden Reste auch in der Umwelt entsorgt, was dort die Bildung resistenter Keime befördert.

Mehr Bildung, weniger Verschreibungen

Eine Studie mit Landärzten in China hat jetzt zumindest gezeigt, dass – offenbar ohne dass Patienten dadurch Nachteile gehabt hätten – die Verschreibungsraten nachhaltig um mehr als ein Drittel gesenkt werden konnten. Das berichten Xiaolin Wei von der University of Toronto in Kanada und Qiang Sun von der Shandong Universität in China gemeinsam mit Kollegen jetzt in der Fachpublikation „Plos Medicine“.

Anhaltender Effekt

Die Arzte, die an ländlichen Polikliniken arbeiten, hatten an einem Schulungsprogramm zur sachgemäßen Verordnung der Mittel teilgenommen. Selbst ein Jahr nach der Bildungsmaßnahme war an jenen Polikliniken, an denen Ärzte das Programm durchlaufen hatten im Vergleich zu Kontrolleinrichtungen, wo die Maßnahme nicht stattgefunden hatte, die Rate an Antibiotika-Verordnungen für Halsinfektionen bei Kindern 36 Prozent niedriger. rif

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