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Gesperrter Haupteingang der Humboldt-Universität zu Berlin.

© Britta Pedersen/dpa

Maskenpflicht auch in Lehrveranstaltungen: An den Berliner Hochschulen stehen die Corona-Ampeln auf gelb

Berlins Hochschulen reagieren auf die verschärfte Corona-Lage in Berlin - und stellen ihre Pandemie-Ampel auf gelb. Damit gilt Maskenpflicht auch im Hörsaal.

Mitten im laufenden Semesterstart reagieren die Berliner Hochschulen auf das verschärfte Infektionsgeschehen in der Stadt. Nachdem am Dienstag zwei der drei Corona-Ampeln des Landes Berlin vorübergehend auf rot standen, ziehen Unis und Fachhochschulen nach. Seit dem heutigen Donnerstagmorgen steht die Covid-19-Ampel der Hochschulen auf Stufe 2 - und damit auf gelb.

Das beschloss die Taskforce der Senatskanzlei Wissenschaft und der Landesrektorenkonferenz unter der Leitung von Staatssekretär Steffen Krach. Grundlage ist der Stufenplan für den Hochschulbetrieb unter Pandemiebedingungen, den Senat und Unis wie berichtet im September verabschiedet hatten (zum vollständigen Beschluss und zum Stufenplan geht es hier).

Was bedeutet Stufe 2 der Hochschul-Ampel für den Alltag auf dem Campus? "Ab dem 8. Oktober 2020 ist an den Hochschulen das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes auch in den Lehrveranstaltungen und Prüfungen verpflichtend", heißt es in der Mitteilung des Senats vom Mittwochabend.

[Wie sich die Corona-Lage Berlin entwickelt, können Sie in unserem Live-Blog verfolgen]

Die Maskenpflicht, die im "Normalbetrieb" eines Semesters in Zeiten von Corona bei Stufe 1 nur auf dem Campus und in den Gebäuden, nicht aber am Platz im Hörsaal oder Seminarraum gelten sollte, wird also stark ausgeweitet. Und zwar auch in den Büros und Bibliotheken - "wenn mehrere Personen im Raum anwesend sind".

Im September hieß es, das im coronabedingten Hybridsemester ohnehin eingeschränkte Präsenzangebot solle auf Stufe 2 weiter reduziert werden. Jetzt will man davon (vorerst) absehen: "Geplante Präsenzformate dürfen weiterhin stattfinden. Das heißt, zum aktuellen Zeitpunkt sind keine weiteren Einschränkungen für Präsenzlehrveranstaltungen und Präsenzprüfungen, den Verwaltungs- und Forschungsbetrieb, für Bibliotheken, Mensen und den Hochschulsport vorgesehen."

"Ein wichtiger Beitrag, den jeder leisten kann"

Zum Notbetrieb mit ausschließlich digitaler Lehre wollen die Hochschulen laut Pandemieplan erst bei der dritten und letzten Stufe zurückkehren. Stark eingeschränkt soll die Präsenzlehre im Wintersemester aber ohnehin sein - ihr Anteil variiert von Hochschule zu Hochschule und Fach zu Fach zwischen fünf und 30 Prozent. Dabei sollen Studienanfänger Priorität haben.

Das Wintersemester an den Fachhochschulen hat Anfang Oktober begonnen, die FH-Erstsemester fangen aber in diesem Jahr ebenso wie alle Studierenden an den Universitäten am 1. November an.

[Lesen Sie hier unseren Bericht über eine Umfrage unter Studierenden: "Ein weiteres Semester dieser Art bereitet mir große Angst"]

Staatssekretär Krach wirbt um Verständnis für die Maßnahmen: „Es ist uns ein großes Anliegen, alle Mitglieder der Hochschulen bestmöglich zu schützen und Lehre, Forschung und Verwaltung weiterhin, soweit das Pandemiegeschehen es zulässt, aufrecht zu erhalten." Die Ausweitung der Masken-Pflicht sei "ein wichtiger Beitrag, den jeder Einzelne leisten kann".

Studierende sitzen in einer Cafeteria auf Sesseln und Polsterbänken.
Noch ohne Masken - Studierende in der Cafeteria der HWR Berlin am Standort Schöneberg.

© Christoph Eckelt/HWR Berlin

Für die Hochschulen kommt Stufe 2 nicht überraschend - schließlich ist seit Wochen bekannt, dass die Zahl der Coronainfektionen wieder zunimmt. So hatte die Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin (HWR) ihre Präventionsmaßnahmen "rechtzeitig zum Beginn des Wintersemesters am 1. Oktober so ausgerichtet, dass sie den Anforderungen der Stufe 2 des Stufenplans für die Hochschulen entsprechen", teilt Sprecherin Sylke Schumann auf Anfrage mit.

Anwesenheitslisten fürs Gesundheitsamt

Dazu gehöre beispielsweise, dass die Anwesenheit in Hochschulgebäuden zwecks möglicher Kontaktverfolgung durch die Gesundheitsämter dokumentiert wird und Konferenzen und Tagungen an der HWR bis auf weiteres ausschließlich digital stattfinden.

„Der Hochschulbetrieb geht weiter", sagt HWR-Präsident Andreas Zaby. Mit dem Umschalten auf Stufe 2 "werden wir die Hygiene- und Schutzmaßnahmen weiter konsequent und noch enger umsetzen. Wir sind darauf gut vorbereitet und haben viele Mechanismen etabliert, die der Infektionsgefahr entgegenwirken".

Auch aus den Unis ist zu hören, dass dort bereits seit Beginn der Woche Dienstanweisungen und Corona-Leitlinien nachjustiert werden.

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