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Klaus Hoffmann-Holland, Erster Vizepräsident der Freien Universität.

© Bernd Wannenmacher/FU

Machtkampf an der Freien Universität: FU-Vize zieht Präsidentschaftskandidatur zurück

Im Machtkampf an der Freien Universität zieht Vize Hoffmann-Holland seine Präsidentschaftskandidatur zurück. Es brauche einen Neuanfang, erklärt er.

Klaus Hoffmann-Holland, Erster Vizepräsident der Freien Universität, will doch nicht Präsident der FU werden. Er ziehe seine Kandidatur zurück, teilt Hoffmann-Holland dem Tagesspiegel am Montagmorgen mit.

"Eine weitere interne Kandidatur wird nicht zu der dringend und unmittelbar benötigten Befriedung führen", erklärte Hoffmann-Holland. Die Universität brauche einen Neuanfang. "Sie hat den starken Willen und die Chance, nun gemeinsam die vielfältigen Spannungsverhältnisse aufzulösen und die Aufgaben, die vor ihr liegen, anzugehen."

An der Freie Universität gibt seit Wochen heftige Grabenkämpfe in der Leitungsebene und im Akademischen Senat, angefeuert durch eine Wahlintrige der Kanzlerin Andrea Bör gegen FU-Präsident Günter M. Ziegler.

[Lesen Sie die Hintergründe zur Wahlintrige an der FU auf Tagesspiegel Plus. Einen Kommentar zu den Chaostagen an den Berliner Unis finden Sie hier.]

Bör hatte hinter dem Rücken der Uni eine Personalagentur beauftragt, um externe Gegenkandidaten zu Ziegler zu finden. Dieser will als Präsident wieder antreten, Bör will ihn verhindern. Bisher hat die Intrige keine Konsequenzen für Bör gehabt, obwohl sich sogar der Regierende Bürgermeister und Wissenschaftssenator Michael Müller außerordentlich kritisch zu dem Vorgang geäußert hat.

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Die Bewerbungsfrist für das Präsidentenamt ist bereits abgelaufen, demnächst sollen Vorschläge für die Anhörung von Bewerberinnen und Bewerbern im Akademischen Senat eingereicht werden. Noch ist nicht bekannt, ob es externe oder andere interne Bewerbungen gibt. Dass Hoffmann-Holland seine Kandidatur zurückzieht, lässt aber darauf schließen, dass das Lager, das Zieglers Wiederwahl verhindern will, auf eine andere, bisher nicht öffentlich gewordene Kandidatur setzt.

Hoffmann-Holland erklärte weiter, die exzellente Leistungsfähigkeit in Forschung und Lehre der FU müsse mit einer klaren Profilentwicklung gesichert werden. "Es bedarf einer Kultur der Wertschätzung, die dem enormen Einsatz aller Mitglieder der Freien Universität für ihre Institution und ihrer großen Loyalität gerecht wird."

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