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Die Grafik zeigt einen neu entdeckten Pulsar im Zentrum unserer Galaxis. Um das Schwarze Loch im Zentrum befindet sich ein starkes Magnetfeld.

© National Radio Astronomy Observatory NRAO

Leuchtfeuer im Zentrum der Milchstraße: Pulsar gibt Hinweis auf ein starkes Magnetfeld

20 Jahre lang haben Astronomen nach einem Pulsar im galaktischen Zentrum gesucht - nun sind sie fündig geworden. Das "kosmische Leuchtfeuer" hilft ihnen, diese Himmelsregion besser zu erforschen.

Neben dem gigantischen Schwarzen Loch im Herzen unserer Milchstraße blinkt ein kosmisches Leuchtfeuer, das Radiosignale abgibt. Entdeckt wurde dieser „Pulsar“ von Astronomen um Ralph Eatough vom Max-Planck-Institut für Radioastronomie in Bonn. Sie nutzten dafür das Radioteleskop Effelsberg in der Eiffel. 20 Jahre lang hatten Forscher nach einem solchen Leuchtfeuer im galaktischen Zentrum gesucht, denn es erlaubt neue Untersuchungen dieser Himmelsregion. Erste Ergebnisse stellt das Team nun in „Nature“ vor. Demnach windet sich um das zentrale Schwarze Loch ein starkes Magnetfeld.

Pulsare sind schnell rotierende Neutronensterne – das sind die Reste ausgebrannter Sonnen. Sie senden wie ein Leuchtturm einen gebündelten Lichtstrahl aus, der von der Erde aus gesehen wie ein regelmäßiges Blinken erscheint.

Entdeckt wurde der Pulsar mit dem 100-m-Radioteleskop Effelsberg. Das galaktische Zentrum befindet sich in Richtung des Sternbilds Schütze und wird von Effelsberg aus nur sehr tief am Horizont in südlicher Richtung für etwas mehr als zwei Stunden pro Tag sichtbar. Das erklärt die starke Neigung des Teleskops.
Entdeckt wurde der Pulsar mit dem 100-m-Radioteleskop Effelsberg. Das galaktische Zentrum befindet sich in Richtung des Sternbilds Schütze und wird von Effelsberg aus nur sehr tief am Horizont in südlicher Richtung für etwas mehr als zwei Stunden pro Tag sichtbar. Das erklärt die starke Neigung des Teleskops.

© MPIfR/Ralph Eatough

Die Radioblitze des neu entdeckten Pulsars „PSR J1745-2900“ können die Gasscheibe, die um das Schwarze Loch rotiert, durchdringen. Messungen der Strahlung ermöglichten es nun, die magnetischen Eigenschaften der Scheibe zu erforschen. Dabei stellten die Astronomen ein Magnetfeld fest, dessen Stärke theoretischen Vorhersagen gut entspricht. Es ist zudem relativ einheitlich und weniger turbulent, als man es bei dem wirbelnden Gas vermuten könnte.

Je näher das Gas dem Zentrum kommt, desto stärker wird das Magnetfeld. Es beeinflusst die Bewegung der Materie am Übergang ins Schwarze Loch, schreiben die Forscher. Ein starkes Feld kann demnach diesen Prozess bremsen. Das würde auch erklären, warum das Schwarze Loch im Zentrum der Milchstraße hungert und im Vergleich zu denen in anderen Galaxien weniger Materie schluckt. (dpa/nes)

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