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Künstliche Intelligenz fasziniert - und macht gleichzeitig vielen Menschen Angst.

© Getty Images/iStockphoto

Lange Nacht der Ideen am 1. Juni: Maschinen ohne Moral?

Im Auswärtigen Amt diskutieren Besucher mit Expertinnen über Ethik und Künstliche Intelligenz.

Roboter, die Kranke pflegen, Maschinen, die aus ihren Misserfolgen lernen, oder digitale Assistenten, die ihren Nutzern jeden Wunsch von den Lippen ablauschen: Was wir heute mit dem Sammelbegriff Künstliche Intelligenz (KI) versehen, fasziniert – und macht Angst. Wer sind die Gewinner, wer die Verlierer dieser Entwicklung? Ließe sich KI zum Nutzen aller gestalten? Und kennen Algorithmen eigentlich Moral?

Diese und weitere Fragen wollen das Auswärtige Amt und die Veranstalter der Digitalkonferenz re:publica in der Langen Nacht mit Besucherinnen und Besuchern diskutieren (18 bis 0 Uhr, Lichthof des Auswärtigen Amtes). Unter dem Titel „The Human Touch – Ethik und Künstliche Intelligenz“ sprechen Expertinnen vor und mit ihrem Publikum. Eine von ihnen ist Lorena Jaume-Palasí, Mitbegründerin und Geschäftsführerin der gemeinnützigen Organisation AlgorithWatch. „Künstliche Intelligenz erscheint uns magisch und gleichzeitig bedrohlich – so wie es Galileo Galilei erginge, wenn er ins 20. Jahrhundert katapultiert würde und künstliches Licht auf Knopfdruck und Kutschen ohne Pferde vorfände“, sagt die Digitalisierungsforscherin. „Wenn wir über KI reden, reden wir zugleich über ein Angstszenario, mit dem sich Literaten und Ingenieure bereits Ende des 19. Jahrhunderts beschäftigten: eine Zukunft voller Automaten, die Aufgaben erledigen, die bisher nur Menschen erfüllen konnten – und diese womöglich unterjochen.“

Wird Künstliche Intelligenz die Menschen manipulieren? Wird sie sich auf Kosten menschlicher Fähigkeiten entwickeln? Und werden wir dadurch unsere Freiheit verlieren? Diese Fragen seien heute so aktuell wie damals, meint Jaume-Palasí. „Wichtig ist, sich dabei klarzumachen: Bei den heutigen ,lernenden’ Maschinen reden wir – vereinfacht gesagt – von statistischen Methoden. Diese Prozesse lernen nicht, sie erklären auch nicht. Die algorithmischen Formeln werden von Menschen programmiert, modifiziert und ihre Berechnungen von Menschen interpretiert.“

Die Angst vor der Machtübernahme der Maschinen; zumindest heute scheint sie also unbegründet. Genug Diskussionsstoff für eine Lange Nacht bietet sie aber allemal – neben Lorena Jaume-Palasí unter anderem mit der Philosophin Thea Dorn sowie der Professorin und Autorin Sarah Spiekermann-Hoff.

Weitere Texte zur Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik finden Sie auf unserer Themenseite.

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