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Nicht zu spät. Studieninteressierte können sich noch an der Universität einschreiben.

© Alexandra Wey/KEYSTONE/dpa

Kurz vor Semesterbeginn: So klappt es mit dem Last-Minute-Studienplatz

Wer im Herbst ein Studium aufnehmen will, hat noch einige Möglichkeiten. Es gibt Restplätze - und Nachrückplätze könnten frei geworden sein.

Das Coronavirus hat den Abiturienten nicht nur das Ende der Schulzeit erschwert, sondern hat auch große Auswirkungen auf die Zeit unmittelbar danach. Traditionell gehen Tausende nach dem Abschluss ins Ausland. Für ein freiwilliges soziales Jahr, Work and Travel, Au-pair oder andere Auszeiten. Für die Generation 2020 ist das nicht oder nur eingeschränkt möglich.

Da liegt es vielleicht nahe, doch direkt ins Studium einzusteigen – auch wenn das Wintersemester als Digitalsemester mit wenig Präsenzveranstaltungen stattfinden wird. Wer sich erst jetzt, nach einer längeren Erholungspause entschließt oder wer bislang auf Studienplatzbewerbungen nur Absagen erhalten hat, muss nicht verzweifeln.

Denn bis zum 30. September kann man sich noch auf Plätze in über 2200 Studiengängen in Deutschland bewerben. So viele Angebote zumindest sind auf der Studienplatzbörse der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) noch finden (www.hochschulkompass.de/studienplatzboerse.html).

Die Optionen, die Hochschulen aus ganz Deutschland in der HRK-Studienplatzbörse melden, sind vielfältig. Ob Anglistik in Wuppertal, Biophysik in Saarbrücken oder Geografie in Augsburg – für diese Bachelorprogramme können sich Interessierte mit einer Hochschulzulassung immer noch bewerben und teilweise sogar einfach einschreiben.

Simple Suche

Die Suche auf der Studienplatzbörse jedenfalls ist recht simpel: das gewünschte Studienfach und den Wunschort eingeben – und schauen, was kommt. Dabei hat jede Universität eigene Fristen, bis wann eine Bewerbung noch möglich ist. Bei vielen ist es der 30. September, aber auch im Oktober gibt es noch verschiedene Termine.

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Bewerben beziehungsweise einschreiben können sich Interessenten dann direkt auf der Seite der Wunschuniversität. An einigen Fachhochschulen ist das Semester bereits jetzt gestartet oder beginnt Anfang Oktober, Vorlesungsbeginn an den Universitäten ist Anfang November.

Gute Nachrichten für späte Bewerber

Eine weitere gute Nachricht für späte Bewerber: Auch Studienplätze, die durch einen NC beschränkt sind, können kurzfristig frei werden. Das ist der Fall, wenn sich bereits angenommene Bewerber doch für einen anderen Platz entscheiden. Andere, die es bisher nicht geschafft haben, können nun im Nachrück- oder Losverfahren zum Zuge kommen.

Wer beispielsweise den Wunschplatz in Sozialer Arbeit nicht bekommen hat, weil der NC zu hoch war, oder er sich gar nicht beworben hat, kann es auf diesem Weg noch einmal versuchen. Die Studienplatzbörse wurde genau deshalb 2010 gestartet, damit alle Kapazitäten in normalerweise zulassungsbeschränkten Studiengängen ausgeschöpft werden können.

Medizin ist fast aussichtslos

Fast aussichtslos ist eine Last-Minute-Aktion nur in „harten“ NC-Fächern, also in Humanmedizin, Zahnmedizin, Veterinärmedizin, Psychologie oder Pharmazie. „Für Fächer mit bundesweitem NC wurden meines Wissens noch nie freie Kapazitäten in der Börse ausgewiesen“, sagt Wurms.

Generell ist es leichter, außerhalb einer großen Stadt einen Studienplatz zu finden. Dort sind die NCs oft niedriger – oder teilweise gar nicht vorhanden. „Der Trend geht nach wie vor in die großen Städte. Hamburg, Berlin, München oder Köln sind bei Studienanfängern besonders beliebt“, sagt Wurm. Nur dass sie gerade dort oft keinen Platz finden.

Fristen einhalten

In Berlin finden sich in der Studienplatzbörse auch nur knapp 190 Möglichkeiten auf einen Last-Minute-Studienplatz. Dabei hat ein Studium in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern oder etwa auch in nicht so nachgefragten bayerischen Unistädten nicht nur den Vorteil, dass die Notenanforderungen niedriger sind. Auch die Lebenshaltungskosten sind in diesen Orten nicht so hoch.

Spät entschlossenen Abiturienten und Abiturientinnen rät der Experte der HRK, sich bei ihren Wunschuniversitäten selbst noch einmal nach einem möglichen Nachrückverfahren zu erkundigen. Insgesamt sei es wichtig, immer alle Termine einzuhalten, um am Ende nicht wegen eines Formfehlers doch noch leer auszugehen: „Das Einhalten der Fristen ist das A und O.“ Und die sind für viele Studienplätze noch keineswegs abgelaufen.

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