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Norbert Palz, Präsident der Universität der Künste, übt Kritik am Entwurf des neuen Berliner Hochschulgesetzes.

© Promo/Daniel Nartschik

Künstlerische Promotionen explizit ausgeschlossen: UdK-Präsident kritisiert Entwurf des Berliner Unigesetzes

Der Präsident der Universität der Künste, Norbert Palz, sieht in der Novelle des Berliner Hochschulgesetzes "bedenkliche Übergriffe in akademische Belange".

Kurz vor der ersten Diskussion im Abgeordnetenhaus über die Novelle des Berliner Hochschulgesetzes gibt es neue Kritik an dem Entwurf – und zwar dieses Mal von der Universität der Künste.

Deren Präsident Norbert Palz sagte dem Tagesspiegel, er wundere sich sehr, dass im Gesetzentwurf künstlerische Promotionen explizit ausgeschlossen werden sollen. „Das ist ein bedenklicher Übergriff in die akademischen Belange der Hochschulen. Strategische Weiterentwicklungen in diesem Feld sollten uns nicht qua Gesetz verwehrt bleiben.“

Tatsächlich findet sich in dem Gesetzentwurf der Satz „Die Universität der Künste Berlin hat das Promotions- und Habilitationsrecht nur für ihre wissenschaftlichen Fächer“. Das galt auch schon bisher so – nur hätte sich Palz jetzt zumindest die Möglichkeit gewünscht, das auch auf künstlerische Fächer auszuweiten.

"Berlin wirkt hier überraschen provinziell"

„Man kann das dann ja ergebnisoffen diskutieren, ob und wie man es wirklich auch umsetzt“, sagte Palz. Es gebe gute Grunde dafür und auch dagegen. Er gebe zu bedenken, dass international schon solche Promotionen angeboten würden: „Berlin wirkt hier überraschend provinziell.“ Verschließe man sich dem total, nehme man auch dem Nachwuchs in künstlerischen Fächern eine Chance zur Weiterentwicklung und zur beruflichen Qualifikation.

Palz verweist auch auf den Wissenschaftsrat. Dieser hatte im Frühjahr in einer Empfehlung zu den postgradualen Qualifikationsphasen an Kunst- und Musikhochschulen ausdrücklich davon gesprochen, dem „hybriden Bereich“ von künstlerisch-wissenschaftlichen Promotionen „Entwicklungsmöglichkeiten“ einzuräumen.

Am Montag bei der Anhörung im Abgeordnetenhaus werden die Kunsthochschulen allerdings nicht vertreten sein – auch das findet Palz befremdlich.

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