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Grundschüler sind im Schnitt zufrieden - 80 Prozent gehen gern zur Schule.

© Arne Dedert/dpa

KiKA-Umfrage mit Grundschülern: Kinder erleben Schule vor allem als Ort sozialer Begegnung

Mehr Mitbestimmung, weniger Hausaufgaben: Der KiKA hat 1296 Erst- bis Sechstklässler gefragt, wie sie die Schule wahrnehmen und was sie sich wünschen.

Erwachsene haben über die Schule viel zu sagen. Umfragen wie der Ifo-Bildungsbarometer oder die Jako-o Studie holen regelmäßig Ansichten von Menschen ein, die schon lange nicht mehr selbst zur Schule gehen. Doch was sagen Kinder eigentlich über den Ort, an dem sie so viel Zeit verbringen und die meisten ihrer sozialen Kontakte knüpfen? Im Auftrag von KiKA wurden jetzt 1296 Erst- bis Sechstklässler befragt, wie sie Schule wahrnehmen und was sie sich wünschen.

Das Ziel des Fernsehsenders für Kinder und Jugendliche ist es, die Erkenntnisse aus der repräsentativen Umfrage in ihre Formate zum Themenschwerpunkt „Respekt für meine Rechte! Schule leben“ einfließen zu lassen (zum Download der gesamten Umfrage geht es hier). Heraus kam, dass die meisten Kinder gerne bis sehr gerne zur Schule gehen. Durchschnittlich 80 Prozent gaben das an, wobei die Fünft- und Sechstklässler etwas weniger gern zur Schule gehen (73 Prozent) als die Erst- und Zweitklässler, wo rund 90 Prozent positiv antworteten.

Kinder nehmen die Schule vor allem als Ort sozialer Begegnung wahr und erst in zweiter Linie als Bildungseinrichtung. Am meisten freuen sie sich auf Freunde und Freundinnen, Klassenkameraden, Pausen, Wandertage und die Lehrkräfte. Mit 75 Prozent kommt die Antwort „Unterricht“ erst an siebter Stelle. Am unbeliebtesten sind - wenig überraschend - Hausaufgaben (29 Prozent) und Leistungskontrollen (27 Prozent). Die Kinder wurden auch gefragt, wann die erste Stunde anfangen soll. Der durchschnittliche Wert ist 8.40 Uhr. Berliner Kinder stehen gern etwas früher auf (8.30 Uhr) als Schülerinnen und Schüler aus Brandenburg, wo der Schnitt bei 8.45 Uhr liegt.

Die Interessen sind stark geschlechtergetrennt

Viele Kinder nehmen nach der Schule an AGs und anderen Aktivitäten teil. Auffällig hier ist, wie stark geschlechtergetrennt die Interessen sind. Jungen geben häufiger deutlicher „Sport“ und „Computer“ als Aktivitäten an, während Mädchen sich für Musik, Sprachen und „Kochen und Backen“ interessieren. Basteln und Werken sind bei Mädchen und Jungen gleichermaßen beliebt.

Bei der Frage nach der technischen Ausstattung liegen Berlin und Brandenburg deutlich über dem Bundesschnitt. 65 Prozent sagen hier, dass sich in ihren Unterrichtsräumen ein sogenanntes Whiteboard befindet, also eine interaktive Tafel.  In Bayern sind das nur 30 Prozent. Je älter die Kinder werden, desto mehr spielt das Internet auch im Unterricht eine Rolle, ab der fünften Klasse bei durchschnittlich 72 Prozent.

Kinder wollen gerne mitentscheiden

Zuhause nutzt schon ab der dritten Klasse jedes zweite Kind das Internet. Für die Schule nehmen Kinder vor allem Suchmaschinen (46 Prozent) und Wikipedia (39 Prozent) in Anspruch, aber auch Whatsapp für Klassenchats (28 Prozent). Was den Gebrauch von Handys angeht, ist Berlin deutlich strenger als sein Nachbarland. 80 Prozent der Berliner Schülerinnen und Schüler geben an, dass es ein Handyverbot an der Schule gibt. Durchschnittlich sind es 71 Prozent, in Brandenburg nur 60 Prozent.

62 Prozent der Kinder würden gerne an ihrer Schule mitentscheiden. Je höher die Klassenstufe, desto größer ist dieser Wunsch. Dabei geht es um die Wahl von Klassensprechern, die Klassenraumgestaltung und Klassenkasse aber auch um Handyregeln. Bei der Frage, was man an der Schule besser machen könnte, wünschen sich 30 Prozent eine attraktivere Gestaltung des Schul- und Pausenhofs. Auch besser ausgestattete Klassenräume und allgemeine Modernisierung und Renovierung stehen auf der Liste. Immerhin 17 Prozent sind aber so zufrieden, dass sie auf die Frage mit „Nichts“ antworten.

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