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Die neugewählte DFG-Präsidentin Katja Becker.

© David Plas/Universität Gießen

Katja Becker: Neue DFG-Präsidentin will für Freiheit der Wissenschaft kämpfen

Katja Becker wird 2020 als erste Frau die Spitze der Deutschen Forschungsgemeinschaft übernehmen. Eines ihrer Themen: Die Freiheit der Wissenschaft verteidigen.

„Die Wahl einer Präsidentin ist ein Signal, eine Bestärkung von Wissenschaftlerinnen, die jeden Tag hervorragende Arbeit leisten.“ So sieht es die neu Gewählte selber: Katja Becker, die jetzt als erste Frau in der fast hundertjährigen Geschichte der Deutschen Forschungsgemeinschaft an deren Spitze rücken wird. Am Donnerstag stellte sich Becker mit Noch-Amtsinhaber Peter Strohschneider in Berlin Fragen der Presse. Das Thema Chancengleichheit sei ihr selbstverständlich wichtig, sagte Becker: In Deutschland müsse es dabei zu einer „Kultur der Selbstverständlichkeit“ kommen: „Gemischte Teams funktionieren einfach besser.“

Insgesamt präsentierte sich Becker als eine, „die direkt aus der Wissenschaft kommt“: Biochemikerin und Medizinerin mit Schwerpunkt Tropenmedizin, die an der Uni Gießen mit Krankheitserregern der zweithöchsten Sicherheitsstufe forscht. Als bisherige DFG-Vize habe sie etwa eine ständige Kommission zur Genforschung geleitet, was sie als eines der großen herausfordernden Themen für die Zukunft sieht. Mit programmatischen Ansagen wolle sie sich zwar bis zu ihrem Amtsantritt Anfang 2020 zurückhalten, sagte Becker.

Gleichwohl skizzierte sie einige mögliche Schwerpunkte ihrer Arbeit: den Kampf für die Wissenschaftsfreiheit etwa, die in vielen Ländern unter Druck gerate, Internationalisierungsfragen, den Diskurs mit der Politik – und das Problem, wie man die erkenntnisgeleitete Wissenschaft gegenüber der Forschung stärken kann, die sich allzu sehr von Impactfaktoren treiben lasse.

Strohschneider hob die jüngsten Weichenstellungen der Politik hervor, nach denen die Wissenschaftspakte langfristige finanzielle Aufwüchse und Planungssicherheit geben. „Das sucht weltweit seinesgleichen.“ Darin artikuliere sich ein gesellschaftliches Vertrauen in die Wissenschaft, das anderswo nicht mehr selbstverständlich sei. In ihrem 100. Jubiläumsjahr 2020 will die DFG das Prinzip der freien Wissenschaft in den Mittelpunkt stellen: mit einer Kampagne unter dem Titel „Für das Wissen entscheiden“.

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