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Der Hackerangriff auf die TU fand Ende April statt, die Folgen sind noch Wochen später zu spüren.

© imago/Christian Ohde

IT-Systeme nicht komplett wiederhergestellt: Lange Folgen des Hackerangriffs auf die TU

Es kann noch Wochen dauern, bis die Schäden durch den Hackerangriff auf die Technische Universität Berlin behoben sind.

Vor mehr als einem Monat wurde die Technische Universität Berlin Ziel eines Hackerangriffs – und noch immer sind einige Folgen an der Hochschule zu spüren. „Es werden noch einige Wochen vergehen, bis alle IT-Systeme wiederhergestellt sind“, sagte TU-Präsident Christian Thomsen am Montag im Wissenschaftsausschuss des Abgeordnetenhauses.

Als erstes sei der E-Mail-Server der TU wieder in Betrieb gegangen, als zweites Ende vergangener Woche die Cloud der Universität.

Als einen möglichen Verantwortlichen für den Angriff nannte Thomsen die Hackergruppe Conti. Auf dem Blog dieser Gruppe sei im Darknet eine geringe Anzahl von Dateien der TU Berlin mit auch personenbezogenen Daten veröffentlicht worden. Das hatte die TU bereits in der vergangenen Woche mitgeteilt.

Die Hacker hatten sich Zugriff auf das „Active Directory“ verschafft, das als zentraler Verzeichnisdienst diverse Daten der Nutzerinnen und Nutzer der IT-Systeme der TU enthält. Dazu gehören unter anderem E-Mail-Adressen und Personalnummern von Beschäftigten. Forschungs- und Lehrdaten kamen dagegen nicht abhanden, sagte Thomsen.

Auch Einschränkungen in der Studienorganisation

Der TU-Webseite ist zu entnehmen, dass es auch weiterhin viele Einschränkungen in der Studienorganisation gibt. Für die Finanzverwaltung der Uni hatte der Hackerangriff unter anderem zur Folge, dass die Auszahlung der Gehälter nicht auf die gewohnte Art und Weise erfolgen konnte. Im Mai behalf man sich daher mit den Daten vom April. Bis zur Auszahlung der Juni-Gehälter sollen die betroffenen SAP-Systeme aber soweit wiederhergestellt sein.

Auch Personalvorgänge können aktuell nicht bearbeitet werden.

Malte Dreyer, Direktor des Computer- und Medienservice der Humboldt-Universität, sagte in der Sitzung, alle Hochschulen hätten eine große Anzahl von Hackerangriffen auszuhalten. Auch FU-Kanzlerin Andrea Bör sagte, die Hochschulen könnten sich vor einem Angriff wie dem auf die TU „nur bedingt“ schützen. tiw

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