zum Hauptinhalt
Kleiner als ein Centstück und doch eine "Riesenzecke": Hyalomma rufipes hat wohl erstmals in Deutschland einen Menschen mit Fleckfieber-Bakterien angesteckt.

© Fabian Sommer/dpa

Hyalomma-Zecke überträgt gefährliche Bakterien: Erster Fleckfieberfall in Deutschland

Eine große, tropische Zeckenart wird in Deutschland immer häufiger gefunden. Jetzt ist ein Landwirt nach einem Hyalomma-Zeckenbiss an Fleckfieber erkrankt.

Erstmals soll in Deutschland ein Mensch durch den Stich einer tropischen Riesenzecke an Fleckfieber erkrankt sein. In der Zecke sei der betreffende Erreger nachgewiesen worden, teilte die Universität Hohenheim in Stuttgart am Mittwoch mit.

Erster in Deutschland übertragener Fleckfieberfall

Ein Pferdebesitzer aus dem Raum Siegen in Nordrhein-Westfalen hatte eine Hyalomma-Zecke Ende Juli nach einem Stich an die Zeckenforscher in Hohenheim geschickt. Wenige Tage später war er mit schweren Krankheitssymptomen und Verdacht auf Zecken-Fleckfieber ins Krankenhaus gekommen. Er konnte erfolgreich mit Antibiotika behandelt werden. „Damit wissen wir jetzt nicht nur sicher, dass die Hyalomma-Zecke auch Menschen sticht“, sagte Ute Mackenstedt, Parasitologin an der Universität Hohenheim. Klar sei auch, dass in Deutschland eine Übertragung des Zecken-Fleckfiebers durch die Tiere tatsächlich möglich ist. Ärzte müssten künftig eine Infektion als mögliche Ursache in Betracht ziehen und entsprechend wachsam sein, sagte sie.

Überträger Hyalomma-Zecken immer häufiger in Deutschland

Die Zahl der Hyalomma-Zecken in Deutschland steige, sagt Mackenstedt. 2018 seien insgesamt 35, 2019 schon jetzt 50 Exemplare gefunden worden. Fast jede zweite trage die Fleckfieber-Bakterien Rickettsia aeschlimannii. Die Krankheit sei in Deutschland aber sehr selten, so das Robert-Koch-Institut. Bislang habe es nur vereinzelte, aus dem Ausland importierte Fälle gegeben. dpa

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false