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Die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen in Deutschland hat die Marke von vier Millionen überschritten.

© Moritz Frankenberg/dpa

Hospitalisierungs-Inzidenz steigt weiter: Mehr als vier Millionen Corona-Fälle seit Pandemiebeginn

Das deutsche Impftempo lahmt, die Corona-Fallzahlen steigen wieder an. Nun hat die Gesamtzahl der Infektionen eine neue Millionenmarke erreicht.

Seit Beginn der Corona-Pandemie haben sich mehr als vier Millionen Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Erreger Sars-CoV-2 infiziert. Bislang haben die Gesundheitsämter 4.005.641 Ansteckungen gemeldet, wie aus Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) von Sonntagfrüh hervorging.

Die tatsächliche Zahl der Ansteckungen hierzulande dürfte höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Im Laufe des Samstags übermittelten die Ämter demnach 10.453 Fälle. Vor einer Woche hatte der Wert bei 8416 Ansteckungen gelegen.

Die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen stieg erneut an. So lag sie zuletzt bei 83,1 - am Vortag hatte der Wert bei 80,7 gelegen, vor einer Woche bei 74,1. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.13 Uhr wiedergeben. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben.

Die Inzidenz der Neuinfektionen war in der Pandemie bisher Grundlage für viele Corona-Einschränkungen, etwa im Rahmen der Ende Juni ausgelaufenen Bundesnotbremse. Künftig sollen daneben weitere Werte wie die Zahl der Krankenhauseinweisungen stärker berücksichtigt werden.

Hospitalisierungs-Inzidenz wächst weiter an

Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI zuletzt am Freitag mit 1,83 an (Vortag 1,74). Ein bundesweiter Schwellenwert, ab wann die Lage kritisch zu sehen ist, ist für die Hospitalisierungs-Inzidenz unter anderem wegen großer regionaler Unterschiede nicht vorgesehen.

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Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit bei rund 15,5. Die Berechnung dieser Sieben-Tage-Inzidenz erfolgt nach RKI-Angaben auf Basis des Datums der Meldung an das lokale Gesundheitsamt. Zwischen einer Infektion und der Krankenhauseinweisung vergehen demnach im Schnitt etwa zehn Tage, dieser Wert spiegelt die Infektionslage also merklich verzögert wider.

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Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 21 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 12 Todesfälle gewesen. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.768.400 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 92.346.

Schleppender Impffortschritt

Bislang sind erst 61 Prozent der Gesamtbevölkerung vollständig geimpft. Im August nahm die Impfquote nur noch um rund 10 Prozentpunkte zu. Nach dem jüngsten RKI-Wochenbericht haben in der Bevölkerung über 60 Jahre 83 Prozent den vollen Impfschutz. Bei den Erwachsenen zwischen 18 und 60 Jahren liegt die Quote bei 65 Prozent. Bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 12 bis 17 sind es 21 Prozent.

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Der Virologe Christian Drosten hatte am Donnerstag den hohen Anteil an Personen moniert, die sich nicht impfen lassen wollen. Dies sei „ein großes Problem“, sagte der Forscher von der Berliner Charité im Deutschlandfunk. Die bisherigen Pandemie-Maßnahmen in Deutschland seien zwar „richtig gewesen“, doch das Impftempo sei zu gering. „Mit dieser Impfquote können wir nicht in den Herbst gehen. Das reicht absolut nicht aus“, sagte er mit Blick auf eine erwartbar steigende Infektionslast.

Zudem erklärte Drosten, dass die aktuelle Pandemielage schlechter sei, als eine Modellierung des RKI noch im Sommer angenommen hatte. Deshalb schloss der Virologe erneute Beschränkungen nicht aus. „Wir werden nach Auffassung dieser Modellierung natürlich gesamtgesellschaftlich die Zahl der Kontakte wieder einschränken müssen.“ Ob diese Maßnahmen auch für Geimpfte gelten sollten, ließ Drosten allerdings offen. (dpa)

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