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Auf dem Campus der HTW in Oberschöneweide.

© Maria Schramm/HTW

Hochschule in Oberschöneweide: Ein Zentralcampus für die HTW

Die Berliner Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) fordert den Senat auf, Ausbaupläne für einen Zukunftscampus in Oberschöneweide zu forcieren.

Wird die Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) irgendwann einen „Zentralcampus“ in Oberschöneweide bekommen? Die Vision, dort im Südosten der Stadt alle ihre Bereiche konzentrieren zu können, hat Berlins größte Fachhochschule seit langem. Jetzt drängen der scheidende Präsident Klaus Semlinger und sein Nachfolger Carsten Busch den Senat, endlich zu handeln.

„Die Entscheidung darüber sollte zeitnah fallen“, sagte Busch am Montag im Wissenschaftsausschuss des Abgeordnetenhauses. „Andere Investoren auf dem Areal werden unruhig, die Mieten steigen, und wenn der BER eröffnet, wird der Druck weiter steigen. Vielleicht wird sich die Stadt den Umzug irgendwann gar nicht mehr leisten können.“

Noch ist die HTW an zwei Standorten angesiedelt

Noch ist die HTW mit ihren insgesamt 14.000 Studierenden und 300 Professorinnen und Professoren an zwei Standorten angesiedelt. Größte Teile sind bereits auf dem Campus Wilhelminenhof in Oberschöneweide untergebracht, der 2009 eröffnet wurde. Ein Teil der Hochschule hat seinen Sitz aber immer noch in der Treskowallee in Karlshorst. In Semlingers Amtszeit wurde die Planung zu einer Konzentration in Oberschöneweide vorangetrieben. „Alle, die in Karlshorst sitzen, wollen inzwischen dort hin“, sagte Semlinger im Ausschuss. Gründe nannte er viele. Da wären nicht nur die Flächen, die der Hochschule fehlen. Das Areal in Oberschöneweide – von hier aus erlangte einst die AEG ihren Weltruhm – soll insgesamt aufgewertet werden.

Thomas Niemeyer, bis vor kurzem Regionalmanager Schöneweide des Adlershofer Entwicklungsträgers Wista, nannte eben jenen Campus Adlershof als ein Vorbild. Die Voraussetzungen für eine Entwicklung zu einem ähnlich erfolgreichen Technologiepark seien schon jetzt gegeben. „Es gibt in Oberschöneweide kein Unternehmen, das nicht mit der HTW kooperiert.“ Die Denkmalschützerin Elisabeth Ziemer verglich die Bedeutung des Vorhabens mit der erst kürzlich beschlossenen Wiederbelebung der Siemensstadt.

Das Vorhaben würde 200 bis 250 Millionen Euro kosten

Die Hochschule würde bei einem Umzug rund 38.000 Quadratmeter zusätzlich benötigen. Die gäbe es im teilweise schon jetzt von der HTW genutzten Peter-Behrens-Bau, einem denkmalgeschützten Industriebauwerk mit ikonographischem Turm. Gespräche mit dem Eigentümer führe man längst, sagte Semlinger zur bevorzugen Ausbauvariante.

200 bis 250 Millionen würde das Vorhaben kosten, sagte Wissenschaftsstaatssekretär Steffen Krach. Wie die Vertreter aller Parteien lobte Krach im Wissenschaftsausschuss die Pläne. „Das ist auch stadtentwicklungspolitisch ein überzeugendes Gesamtkonzept.“ Wie man die Mittel dafür zusammenbekomme, müsse allerdings im Senat erst diskutiert werden: „Das ist eine Gemeinschaftsaufgabe vieler Ressorts.“

Und was würde aus dem HTW-Standort in Karlshorst? Die Hochschule schlägt vor, daraus einen Schulcampus zu machen – schon jetzt finden sich dort mehrere Schulen im nahen Umfeld.

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