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Besorgt in der Krise: EU-Parlamentspräsident David Sassoli hält gemeinschaftliche Schulden für nötig.

© Francois Walschaerts/AFP

Hilfspakete in der Coronavirus-Krise: EU-Parlamentspräsident Sassoli fordert gemeinschaftliche Schulden

Die Staatschefs der EU beraten über Reaktionen auf die Krise. „Wir müssen die Schulden aufteilen“, appelliert der Parlamentspräsident. Deutschland lehnt das ab.

EU-Parlamentspräsident David Sassoli hat die EU-Staaten aufgefordert, in der Coronavirus-Krise die gemeinsame Aufnahme von Schulden zu ermöglichen. „Wir müssen die Schulden aufteilen“, sagte Sassoli am Donnerstag im EU-Parlament in Brüssel. Ob das Instrument dafür nun den Namen „Bonds“ trage, sei zweitrangig; wichtig sei, dass es den Ländern erlaube, das notwenige Geld auszugeben.

Sassoli begrüßte die bisherigen Maßnahmen der EU-Kommission, der Mitgliedstaaten und der Europäischen Zentralbank zur Bewältigung der Krise. „Aber zugleich sind wir sehr besorgt über die mittel- und langfristigen Aussichten“, sagte der Italiener. Die bereits vorhandenen Finanzinstrumente der Gemeinschaft reichten „in diesen außerordentlichen Zeiten“ nicht aus. Die Verantwortung liege nun bei den Mitgliedstaaten.

Hintergründe zum Coronavirus:

Die Staats- und Regierungschefs hatten zuvor ihre Beratungen über die Reaktion auf die Corona-Krise aufgenommen. Es war unklar, ob es eine Einigung auf das weitere Vorgehen gegen die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie geben wird. Bis zuletzt stritten die Mitgliedstaaten über die von Deutschland abgelehnten Corona-Bonds zur Stützung finanziell schwächerer Länder.

Nach mehrstündigen Beratungen der EU-Botschafter fand dieses Instrument für die Vergemeinschaftung von Schulden auch im letzten Entwurf der Gipfel-Erklärung keine Erwähnung. Sie waren am Mittwoch von neun EU-Ländern um Italien und Frankreich gefordert worden. Neben Deutschland lehnen auch die Niederlande und weitere Länder Corona-Bonds ab. (AFP)

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