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In Berlin ist der Anteil der Professorinnen besonders hoch.

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Gleichstellung: Berlin fördert Wissenschaftlerinnen am besten

Bei der Frauenförderung in der Wissenschaft liegt Berlin im bundesweiten Vergleich mit Abstand an der Spitze. Schwer tun sich vor allem zwei Bundesländer.

Berlin ist das Bundesland, das mit Abstand am besten Frauen in der Wissenschaft fördert. Das geht aus dem neuen Gleichstellungsranking des Kompetenzzentrums Frauen in Wissenschaft und Forschung (CEWS) hervor, das alle zwei Jahre erscheint.

Berlin ist demnach das einzige Bundesland, das in allen sieben untersuchten Bereichen – dazu gehören etwa die Frauenanteile bei den Professuren und bei den Promotionen sowie bei Neuberufungen – in der Spitzengruppe liegt. Es folgen Brandenburg (sechs Spitzenplatzierungen) sowie Hamburg und Schleswig-Holstein (je vier Spitzenplatzierungen).

Baden-Württemberg und Sachsen sind die einzigen Bundesländer, die in keinem Bereich in der Spitzengruppe liegen und somit die Schlusslichter der Rankings bilden. Schon bei der vorangegangenen Ausgabe führte Berlin die Auswertung an, während sich damals Sachsen, Thüringen und das Saarland besonders schwertaten. Auffällig ist jetzt insbesondere, wie stark Baden-Württemberg zurückgefallen ist.

Potsdam liegt bei den Universitäten vorn

Bei den Universitäten liegen Bielefeld, Jena und Potsdam bei der Gleichstellung vorn. Sie erhalten in der Gesamtschau jeweils zehn von zwölf möglichen Punkten (die volle Punktzahl schafft keine Uni). Die Freie Universität und die Humboldt-Universität, die bei der vergangenen Ausgabe führend waren, fallen leicht zurück und erreichen neun von zwölf Punkten, 2017 waren es zehn Punkte.

Bei den Fachhochschulen liegt die FH Potsdam in der Spitzengruppe, die Alice-Salomon-Hochschule, die Evangelische Hochschule und die Katholische Hochschule (alle aus Berlin) in der Gruppe dahinter.

Das Ranking orientiert sich am „Kaskadenmodell“: Es wird gemessen, wie sich der Anteil von Frauen in einer Hierarchiestufe zum Anteil in der Stufe darunter verhält. Gut schneidet zum Beispiel eine Uni ab, deren Frauenanteil bei den Professuren möglichst nah am Frauenanteil bei den Promovierenden liegt. Die FU steht hier gut bei den Promotionen und Professuren da, die HU bei den Professuren.

Die FU stagniert in einem Punkt

Gewertet wird ebenfalls, wie sehr der Frauenanteil beim wissenschaftlichen Personal und bei den Professuren seit 2012 gestiegen ist. Hier schneidet vor allem die HU sehr gut ab, während die FU beim Frauenanteil unter den Professuren leicht stagniert und hier einen Punkt verliert.

Allerdings lag die FU – anders als die meisten Universitäten – schon 2012 bei einer vergleichsweise hohen Quote, sodass ihr eine weitere Steigerung schwerer fällt als Unis, die vor sieben Jahren eher schwach abschnitten. So waren an der FU schon 2012 gut 34 Prozent der Professuren mit Frauen besetzt, jetzt sind es 35,8 Prozent. Die HU dagegen lag 2012 erst bei knapp 24 Prozent und konnte jetzt auf 33 Prozent aufholen.

Die TU Berlin erreicht wie beim vergangenen Ranking die Hälfte der möglichen Punkte. Auffällig ist an der TU, dass der Frauenanteil bei den Professuren leicht zurückgegangen ist: von 18,8 auf 18,2 Prozent

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