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Legehennen stehen in einem Stall.

© Julian Stratenschulte/dpa

Geflügelfarm in Russland: Erstmals Menschen mit Vogelgrippe-Virus AH5N8 infiziert

Mitten in der Corona-Pandemie kommen beunruhigende Nachrichten aus Russland. Dort ist erstmals das Virus AH5N8 von Geflügel auf Menschen übergesprungen.

In Russland ist erstmals ein bestimmter Erreger der Vogelgrippe auf Menschen übergesprungen. Sieben Arbeiter in einem Mastbetrieb im Süden Russlands hätten sich im Dezember mit dem Virus AH5N8 angesteckt, erklärte die Chefin der Verbraucherschutzbehörde, Anna Popowa, am Samstag dem Fernsehsender Rossija 24.

Bislang gebe es keine Hinweise auf Übertragung des Virus zwischen Menschen. Vor mehreren Tagen habe man die Weltgesundheitsorganisation WHO über den Fall informiert. Die erkrankten Arbeiter seien wohlauf.

Bislang waren nur Infektionen mit dem Vogelgrippe-Virus H5N1 bei Menschen bekannt. Bis Ende Januar hat die WHO ingesamt 239 Fälle einer Infektion von Menschen mit dem Viris AH5N1 seit Beginn der Aufzeichnungen 2003 registriert. Der Erreger ist für Vögel hochansteckend. Befallene Bestände von Nutztier-Geflügel müssen komplett getötet und aufwendig beseitigt werden.

Am Donnerstag war bekannt geworden, dass es in Brandenburg innerhalb weniger Wochen den sechsten Fall von Geflügelpest gibt. Im Landkreis Märkisch-Oderland sei der Erreger H5N8 (Vogelgrippe/Geflügelpest) in einem Nutztierbestand nachgewiesen worden, teilte das Verbraucherschutzministerium in Potsdam mit. Etwa 16.600 Mastenten seien getötet worden. Das Virus vom Subtyp H5N8 wurde vom Landeslabor Berlin-Brandenburg festgestellt und vom nationalen Referenzlabor Friedrich-Loeffler-Institut bestätigt.

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Mit Sorge beobachte sie die Häufung der Fälle, sagte Verbraucherschutzministerin Ursula Nonnemacher (Grüne). Wegen des Kälteeinbruchs der vergangenen beiden Wochen hätten sich Wildvögel verstärkt aus den Küstenregionen ins Landesinnere zurückgezogen.

Es werde vermutet, dass damit die Gefahr einer weiteren Verbreitung der Geflügelpest gestiegen sei. Sie bat alle Geflügelhalter um höchste Wachsamkeit. Auch der Geflügelwirtschaftsverband Brandenburg appellierte an die Halter. Wildvögeln müsse der Zugang zu Futter und Einstreu versperrt werden, hieß es. Auch in Berlin gab es bereits Fälle.

Die Vogelgrippe tritt sowohl bei Wildvögeln als auch immer wieder in Geflügelbetrieben auf. Der letzte große Ausbruch der Geflügelpest in Deutschland und anderen europäischen Staaten hatte sich im Winter 2016/17 ereignet. In der Bundesrepublik wurden hunderttausende Tiere in Geflügelfarmen gekeult, um das Geschehen einzudämmen. (Reuters, dpa)

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