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Wenn Katzen Jagderlebnisse ausleben dürfen, schont das potenzielle Beutetiere.

© M. Ceccheti

Fleisch und Spiele: Wie die Katze das Mausen doch noch lässt

Räubernde Hauskatzen sind eine Bedrohung für kleine Wildtiere und Singvögel. Doch der ökologische Pfotenabdruck lässt sich vermindern.

Der Jagdtrieb von Katzen ist sprichwörtlich. Neben Mäusen können auch andere Kleintiere und Singvögel Beute des Stubentigers werden. Wahrscheinlich wurde die Katze auch als schnurrende Schädlingskontrolle domestiziert.

Bei den allermeisten Halterinnen und Haltern dürfte das jedoch keine Rolle mehr spielen und es stellt sich die Frage, wie sie ihren Haustieren Auslauf gewähren können, ohne dass die draußen auf Kleintierjagd gehen.

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Das richtige Futter

In der Fachzeitschrift „Current Biology" stellt ein Forschungsteam jetzt einfache und nachweislich wirksame Strategien vor, die dazu beitragen den Samtpfotenabdruck in der direkten Umwelt zu vermindern. Sie zeigen, dass Hauskatzen weniger jagen, wenn sie mit reichlich Fleischprotein gefüttert werden. Außerdem erweist sich als hilfreich, täglich mit ihnen Katz und Maus zu spielen.

„Der einzig wirklich sichere Weg, das Jagen zu verhindern, ist Katzen nicht aus der Wohnung zu lassen“, sagt Robbie McDonald von der britischen Universität Exeter. Doch das könnte sich negativ auf ihr Wohlergehen auswirken. „Unsere Studie zeigt, dass völlig nicht-invasive, nicht-restriktive Methoden ändern, was die Katzen von sich aus tun wollen.“

Das Team um McDonald nahm 219 Haushalte mit 355 Katzen im Südwesten Englands in eine 12-wöchige Studie auf, um Knobel-Futterautomaten, fleischhaltiges Futter und Spiele zu testen. Die Ernährung mit Proteinen aus Fleisch verringerte die Anzahl der Beutetiere, die die Katzen ihren Besitzern nach Hause brachten, um mehr als ein Drittel.

„Einige Katzenfuttersorten enthalten Proteine aus pflanzlichen Quellen wie Soja, und es ist möglich, dass sie bei einigen Katzen einen Mangel an einem oder mehreren Mikronährstoffen hinterlassen, was sie zum Jagen verleitet“, sagt Martina Cecchetti, die die Experimente durchführte.

Jagderlebnisse

In der Spiel-Gruppe konnten sich die Katzen an ein Federspielzeug heranpirschen, es jagen und sich darauf stürzen, das ihre Besitzer an einer Art Angel vor ihnen baumeln ließen. Die Besitzer gaben den Katzen auch ein mausähnliches Spielzeug, mit dem sie nach jeder erfolgreichen Federjagd eine Tötung nachspielen konnten. Bereits fünf bis zehn Minuten Spielzeit pro Tag reduzierten die räuberischen Aktivitäten um ein Viertel.

Die Knobel-Futterautomaten beeindruckten die Katzen nicht. Vielmehr brachten die so gefütterten Katzen sogar mehr Beutetiere nach Hause als zuvor. Es ist möglich, dass Katzen und Besitzer die Automaten nicht richtig verwendeten und die Katzen einfach hungriger waren, sagen die Forschenden.

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