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Blick in eine Leselandschaft der Universitätsbibliothek von Helsinki.

© mauritius images / Alamy Stock P

Europäische Universitäten: Bibliotheks-Ausflug nach Helsinki, Summerschool in Edinburgh

Erfolg für die Freie Universität mit dem Netzwerk Una Europa: 14,4 Millionen Euro für eine Allianz mit elf Unis - mit Studierendenaustausch und Jobsharing.

Corinna matcht mit Anne und Aleksandra mit Cosima. Und jetzt sind sie alle zusammen in Helsinki – in der Universitätsbibliothek. Das erzählen die vier Bibliothekarinnen in einem Podcast der Freien Universität Berlin. „Das persönliche Treffen hilft sehr, das International Library Lab voranzutreiben“, sagt die finnische Gastgeberin.

Es geht um das von der FU gemanagte Jobsharing-Programm „Live my life“ im Rahmen der von der EU-Kommission seit 2019 geförderten Universitätsallianz Una Europa.

Die FU Berlin hat das Allianz-Projekt 2019 mit zehn weiteren Unis in Bologna, Edinburgh, Helsinki, Kraków, Leuven, Madrid, Paris, Leiden, Dublin und Zürich eingeworben. Jetzt erhielt Una Europa 14,4 Millionen Euro aus Brüssel, um nach der Pilotphase das für vier Jahre finanzierte Konzept Una.Universitas umzusetzen.

Geplant ist eine „länderübergreifende, umfassende Kooperation in Bildung, Forschung und Innovation“. Zusammengearbeitet wird in den thematischen Schwerpunkten europäische Studien, kulturelles Erbe, Nachhaltigkeit, Datenwissenschaft und Gesundheit – letzteres unter dem Titel „One Health“.

"Europäische Werte in idealer Weise verkörpert"

Dazu läuft aktuell die erste „Una Europa One Health Summer School“ an der University of Edinburgh, bei der sich Studierende zwei Wochen lang über das Zusammenspiel der Gesundheit bei Menschen, Tieren und der Umwelt austauschen.

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Neben dem Studierendenaustausch – auch auf der Plattform OpenU sowie durch internationale Praktika – werden PhD Workshops für Promovierende angeboten, für die gemeinsame Abschlüsse beteiligter Universitäten entwickelt werden. Das gilt etwa auch für einen Joint Bachelor in European Studies. Wissenschaftler:innen können zu den Themen der Allianz Anschubfinanzierungen für kooperative Forschungsprojekte beantragen.

Angeboten werden zudem Weiterbildungszertifikate in Datenwissenschaft und Künstlicher Intelligenz, außerdem sei es bereits gelungen, Infrastrukturen gemeinsam zu nutzen, teilt die Freie Universität mit. Durch erste Erfolge in innovativer Bildung, Forschung und im internationalen Austausch verkörpere der Verbund europäische Werte in idealer Weise, erklärt Verena Blechinger-Talcott, FU-Vizepräsidentin für Internationales.

Die vier Bibliothekarinnen nahmen an der Pilotrunde für die Zusammenarbeit und den Austausch auch zwischen den Universitäts-Verwaltungen teil. Jobsharing bedeutet dabei, Fachkolleg:innen für eine Woche zu besuchen und in ihrem Arbeitsalltag zu begleiten. Das Programm soll Mehrsprachigkeit unter Hochschulmitarbeitenden fördern.

Zukunftsmodell: die Unibibliothek in Helsinki

Zwar haben alle irgendwann Englisch gelernt, viele hatten bislang aber wenig Gelegenheit, es zu trainieren, ebenso wenig wie andere europäische Fremdsprachen. Außerdem sei es immer hilfreich, eine andere Perspektive auf den eigenen Beruf einzunehmen, sagt eine Teilnehmerin von der Universität Bologna im FU-Podcast: „Wer denkt, man wisse schon alles über den eigenen Job und die Uni – das ist einfach nicht wahr, wenn du dich mit anderen austauscht.“

In der Universitätsbibliothek von Helsinki sind die Austauschpartnerinnen, die durch den Matching-Service der FU zusammenkamen, erst einmal glücklich, sich nach den etlichen Online-Konferenzen während der coronabedingten Lockdowns persönlich zu begegnen – und das an einem so zukunftsweisenden Ort.

„Was beeindruckt, ist die Offenheit der Architektur, du kannst direkt in das Büro des Leiters gucken und es gibt sogar eine Küche für die Nutzenden“, sagt die FU-Bibliothekarin. „Alles hier ist für die Nutzer designt, so nützlich, praktisch und modern“, ergänzt ihre Kollegin aus Kraków.

Ziel des EU-Programms „European Universities“ ist es, den Hochschulraum im internationalen Wettbewerb durch Netzwerke zu stärken. Neu zu gründende Europa-Unis sollen nicht entstehen. Aber vielleicht doch eine Bibliothek der Zukunft? Wenn es ein solches Haus von Una Europa geben sollte, dann bitte nach finnischem Vorbild, ist man sich im International Library Lab einig.

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