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Erschnuppert: Jedes Alter riecht anders

Alte Menschen haben einen ganz speziellen Körpergeruch. Dieser ermöglicht eine überraschend zuverlässige Altersbestimmung mit der Nase, berichten amerikanische Forscher.

Aber welche Bestandteile des Gemisches aus zahlreichen Duftstoffen dafür ursächlich sind, bleibt vorerst unbekannt. Entgegen einem verbreiteten Vorurteil wurde der Körpergeruch von über 75-Jährigen als weniger intensiv und weniger unangenehm empfunden als der von mittelalten und jungen Erwachsenen, schreiben die Wissenschaftler im Online-Journal „Plos One“.

„Menschen erkennen am Körpergeruch das biologische Alter und Krankheit, finden einen geeigneten Partner und unterscheiden Verwandte von Fremden“, sagt Johan Lundström vom Monell Chemical Senses Center in Philadelphia. Der menschliche Körpergeruch ist von Individuum zu Individuum und je nach Alter verschieden. Er beruht auf den Ausscheidungen von Talg- und Schweißdrüsen der Haut, die von Hautkeimen in leicht flüchtige Substanzen umgewandelt werden. Bei Tieren könnte es für die Partnerwahl von Bedeutung sein, das Alter eines Artgenossen am Geruch zu erkennen. Für das menschliche Zusammenleben, vermuten die Forscher, dürfte das wohl keine wichtige Rolle spielen.

Lundström sammelte Geruchsproben dreier Altersklassen: 20- bis 30-Jährige, 45- bis 55-Jährige und 75- bis 95-Jährige. Dazu mussten die Männer und Frauen fünf Nächte lang in einem geruchsneutralen T-Shirt schlafen. Stilleinlagen unter den Achselhöhlen nahmen den Schweiß auf. Die Stoffpolster wurden dann jungen Erwachsenen zu Riechtests präsentiert. Unerwarteterweise beurteilten sie die Gerüche der Alten als schwächer und weniger abstoßend als die jüngerer Menschen. Bei gleicher Duftintensität ordneten die Testpersonen die Proben zuverlässig dem richtigen Alter zu. Ausschlaggebend waren Duftstoffe von alten Menschen. Welche Geruchsstoffe es sind, die das Alter eines Menschen verraten, ist noch ungeklärt. wsa

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