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Grundschüler im Englischunterricht.

© Marijan Murat/dpa

Englisch in mehreren Fächern: Bilingualer Unterricht macht Kinder klüger

Kinder, die in der Grundschule bilingual unterrichtet werden, entwickeln kognitive Vorteile. Das zeigt eine neue Studie.

Englisch-Unterricht in der Grundschule bringt einer Studie zufolge nicht nur bessere Fremdsprachenkenntnisse. Grundschüler, die Sachkunde auf Englisch gelehrt bekommen, haben neben deutlich besseren Englischkompetenzen auch in den Fächern Deutsch und Mathematik bessere Leistungen als Kinder in herkömmlichen Klassen, wie die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) am Dienstag mitteilte.

„Damit bestätigt sich die Hypothese, dass zweisprachig Unterrichtete beziehungsweise Aufwachsende durch die Herausbildung von neuen Netzwerken im Gehirn kognitive Vorteile entwickeln, die weit über das reine Englischlernen hinausreichen“, sagte Heiner Böttger. Der Professor für Didaktik der englischen Sprache und Literatur hat seit 2015 den bayernweiten Modellversuch „Lernen in zwei Sprachen - Bilinguale Grundschule Englisch“ wissenschaftlich begleitet.

Projekt mit 900 Grundschülern in Bayern

Beteiligt sind an dem Projekt 21 Grundschulen mit über 900 Schülern sowie 42 Lehrern. Als freiwilliges Angebot erfolgt an den Modellschulen der Unterricht in manchen Fächern auf Englisch. Der Versuch wurde von der Stiftung Bildungspakt Bayern und dem bayerischen Kulturministerium initiiert. Er läuft noch bis Ende dieses Schuljahres.

Böttger erklärte, der sprachliche Vorteil im Englischen von zweisprachig aufwachsenden Kindern sei sehr deutlich: In den Kompetenzbereichen Hörverstehen, Leseverstehen und Schreiben etwa erreichten die untersuchten Schüler am Ende der dritten Jahrgangsstufe Ergebnisse, die mindestens denen von nicht bilingual unterrichteten Viertklässlern entsprächen oder sie gar überstiegen. Zweisprachig aufwachsende Kinder seien auch in Mathematik und Deutsch deutlich besser. Sie zeigten in Deutsch ab der dritten Jahrgangsstufe bessere Ergebnisse. In Mathematik schnitten sie bereits ab der zweiten Jahrgangsstufe signifikant besser ab. (KNA)

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