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Menschen sitzen arbeitend an Tischen im Lesesaal der Berliner Staatsbibliothek Unter den Linden.

© Mike Wolff

Eine Verlagslizenz für alle Unis angestrebt: Kampf den teuren Fachjournalen

Fachmagazine sind oft teuer, Unis können sie sich oft nicht mehr leisten. Jetzt strebt die HRK eine bundesweite Lizenz mit Verlagen für alle Unis an.

Viele wissenschaftliche Fachmagazine sind teuer – so teuer, dass Unis sie sich oft nicht mehr leisten können. Um Hochschulen und Instituten den Zugang zur Fachliteratur finanziell zu erleichtern, will die Allianz der deutschen Wissenschaftsorganisationen jetzt bundesweit gültige Lizenzen mit den großen Fachverlagen aushandeln.

Als erstes sind nun unter Federführung der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) Verhandlungen mit dem Elsevier-Verlag aufgenommen worden, teilt die HRK mit. Ziel seien „fairere Konditionen für den Literaturerwerb“.

Der Lizenzvertrag soll das gesamte elektronische Zeitschriftenportfolio des Verlages beinhalten. Berücksichtigt werden soll eine Open-Access-Komponente: Dann könnten Hochschulen etwa eine Zweitveröffentlichung Forschern weltweit frei zugänglich machen. Theoretisch kommen mehrere hundert Einrichtungen in Deutschland als Teilnehmer für die Lizenz in Betracht, heißt es.

Eine Zeitschrift kostet 3400 Euro im Jahr

Gerade Elsevier steht wegen der hohen Kosten für seine Journale immer wieder besonders in der Kritik. So hatte die Uni Konstanz vor zwei Jahren ihren Lizenzvertrag mit dem Verlag aufgekündigt. Eine Elsevier-Zeitschrift koste nach erheblichen Preissteigerungen inzwischen im Schnitt 3400 Euro pro Jahr, dreimal mehr als beim zweitteuersten großen Verlag. Das wolle die Uni nicht mehr mittragen, begründete sie damals den Schritt. Mehr als 16 000 Wissenschaftler weltweit haben inzwischen den 2012 gegen Elsevier initiierten Boykottaufruf „The Cost of Knowledge“ unterschrieben.

Der Verlag hat die Vorwürfe immer zurückgewiesen: Bei anderen würden die Preise sehr viel mehr steigen. Die HRK strebt an, dass der bundesweite Lizenzvertrag möglichst ab dem 1. Januar 2017 laufen soll. Mit zwei weiteren Verlagen – Springer Nature und Wiley – sollen in diesem Jahr noch erste Sondierungsgespräche geführt werden.

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