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Nach dem Bild vom Schwarzen Loch der Galaxie M87 soll nun gleich mehrere Bilder, vielleicht sogar ein kurzer Film, vom Supermassiven Schwarzen Loch im Zentrum der Milchstraße folgen.

© EHT

Ein Film vom Schwarzen Loch in unserer Galaxie: Neue Ziele für das Event Horizon Telescope

Das erste Bild eines Schwarzen Lochs ging in diesem Jahr um die Welt. Nun wollen Forscher das in der Mitte der Milchstraße fotografieren - und sogar filmen.

Es kann schon jetzt als DAS Wissenschaftsbild des Jahres gelten, die erste Aufnahme eines Schwarzen Lochs. Am 10. April hatten es Forscherinnen und Forscher des Konsortiums „Event Horizon Telescope“ (EHT) vorgestellt. Wobei eigentlich nicht das Loch selbst abgebildet wurde, da weder Licht noch irgendetwas anderes von dort entkommen kann, sondern der Umriss aus schnell rotierender und hell strahlender Materie 55 Millionen Lichtjahre von uns entfernt in der Galaxie M 87.

Ein echter Durchbruch in der Erforschung des Universums. Dass es Schwarze Löcher geben sollte, vermuteten Astrophysiker schon lange, ein Bild jedoch fehlte. Auch das jetzt vorliegende ist noch recht verwaschen. Dafür mussten die Forscher die Grenzen des technisch Machbaren über Jahrzehnte immer weiter ausreizen.

Möglich wurde es erst, indem acht Radioteleskope, die weltweit verteilt stehen, in die gleiche Himmelsregion ausgerichtet und anschließend die aufgezeichneten Signale in Computern miteinander verknüpft wurden, erläutert Shep Doeleman vom Harvard-Smithsonian for Astrophysics aus Massachusetts, einer der führenden EHT-Forscher. Auf diese Weise entstand ein virtuelles Teleskop, das so groß ist wie die Erde selbst.

Im April sollen elf Teleskope verknüpft werden

Nicht nur die Technik auch die rund 200 Forscher des Konsortiums waren zu koordinieren – was nicht immer gut funktionierte. „Das Team ist wie eine Familie“, sagt Doeleman. „Da gibt es auch Mitglieder, mit denen man nicht einer Meinung ist, aber man ist trotzdem eine Familie und bleibt zusammen.“

Denn mit dem einen Bild ist es nicht getan, die Arbeit beginnt erst. Im April sollen ein weiterer Beobachtungslauf starten, zu dem dann elf Teleskope verknüpft werden. Große Hoffnungen setzen die Astronomen auf das Schwarze Loch im Inneren unserer Galaxie, der Milchstraße. „Es ist viel dynamischer als das Zentrum von M 87“, sagt Anton Zensus vom Max-Planck-Institut für Radioastronomie in Bonn. Er hofft, dass mehrere Schnappschüsse möglich sind, die einen kurzen Videoclip ergeben könnten. So würde die Rotation der Materiescheibe um das Schwarze Loch sichtbar werden und man könne besser verstehen, „was in der Nähe dieser extremen Objekte geschieht."

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