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Die Himmelsscheibe von Nebra ist in einer virtuellen Darstellung zu sehen, wie sie in einem aufgeschnittenen Gefäß liegt.

© Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt

Digitale Ausstellung zur Himmelsscheibe von Nebra: Ein neuer Blick auf den geschmiedeten Himmel

Ein neues eMuseum erklärt die Himmelsscheibe von Nebra - und alle Fundorte, die mit ihr zusammenhängen.

Mehr als 180.000 Besucher haben die Himmelsscheibe von Nebra in der Ausstellung „The World of Stonehenge“ im British Museum in London gesehen. Doch bevor sie im Oktober wieder in der Dauerausstellung des Landesmuseums für Vorgeschichte in Halle Besucher faszinieren wird, ist sie ab sofort im eMuseum (www.emuseum-himmelswege.de) vom heimischen Sofa aus zu bestaunen.

Das interaktive virtuelle Museum geht dabei nicht nur auf die berühmte Himmelsscheibe ein, sondern bettet sie ein in die „Himmelswege“, die schon seit dem vergangenen Jahr neben dem Landesmuseum touristisch die Arche Nebra, die Dolmengöttin von Langeneichstädt, das Sonnenobservatorium Goseck und das Ringheiligtum Pömmelte verbinden und so eine einmalige Kulturlandschaft in Sachsen-Anhalt erlebbar machen.

Das eMuseum ist keine virtuelle Vitrinenausstellung, sondern liefert zu jedem Fundort erläuternde Texte, Fotos, Karten, Satellitenbilder und Videos. Detailliert wird die Himmelsscheibe „gelesen“, das heißt, in Ausschnitten werden die Darstellungen auf der über 3600 Jahre alten Scheibe gedeutet, sodass der virtuelle Besucher die Bedeutung dieser Scheibe leicht nachvollziehen kann.

Die Symbole werden in einem 3D-Modell erklärt

Herzstück des virtuellen Museums sind die „ArchäoStories“, die multimedial Geschichten rund um die Himmelsscheibe und die Himmelswege erzählen. Dabei gliedern sich die Informationen zur Himmelsscheibe in einzelne „Basics“, wobei die Fakten detailliert gezeigt werden. Im Kapitel „Der geschmiedete Himmel“ werden die Symbole in einem interaktiven 3D-Modell erläutert.

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„Die Jagd nach der Himmelsscheibe“ zeichnet die abenteuerliche Entdeckungsgeschichte nach, und „Der Griff nach den Sternen“ erläutert die astronomische Bedeutung dieser weltweit ersten Himmelsdarstellung. „Die Grabausstattung für einen Sternenhimmel“ zeigt in einer 3D-Darstellung die Fundsituation, die man mit gedrückter Maustaste aus allen Winkeln betrachten kann.

Drohnenaufnahme über einige Grabungsschnitte im Umfeld des Ringheiligtums von Pömmelte.
Drohnenaufnahme über einige Grabungsschnitte im Umfeld des Ringheiligtums von Pömmelte.

© LDA Sachsen-Anhalt; M. Zirn

Über einzelne Punkte auf dem Bild lassen sich am Ende durch Anklicken die Grabbeigaben wie Schwerter, Äxte und Armreifen einzeln hervorheben und betrachten. „Die weite Welt im Herzen Europas“ erzählt von zwei Reisen in den Mittelmeerraum, auf denen das Wissen um die Astronomie eventuell erworben wurde – eine frühe Verbindung zwischen Orient und Okzident.

Auch die Dolmengöttin von Langeneichstädt wird anhand eines 3D-Modells erläutert, was bei der stark abstrahierten Darstellung auf der Menhirstatue für das ungeübte Auge sehr hilfreich ist.

In dem zweiten großen Kapitel „Dig Deeper“ werden die anderen Fundorte der „Himmelswege“ erläutert: der Fundort Nebra, das Sonnenobservatorium von Goseck, der Fundort der Dolmengöttin und das Ringheiligtum von Pömmelte, das die gleiche Größe hat wie das Heiligtum von Stonehenge. In den jeweiligen Kapiteln werden die Forschungsgeschichte, Karten und Pläne, Funde und Befunde kurz dargestellt und auf weiterführende Literatur hingewiesen.

In einem Downloadbereich gibt es eine Posterausstellung, die man ausdrucken kann (oder einfach nur lesen) sowie Ausmalbögen für Kinder. Dieses Material richtet sich vor allem an Schulklassen. Im eMuseum lässt es sich leicht stöbern, man findet sich schnell zurecht und es ist sehr gut für die Vor- oder Nachbereitung eines Besuchs der Originalstätten. Das Museum wird nach und nach ergänzt und erweitert, sodass sich ein erneuter Besuch auch hier lohnt.

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