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Die schwierig zu messende Hubble-Konstante: Ein präziseres Maß der Expansionsrate des Alls

Der Weltraum wächst. Doch wie schnell die Galaxien sich voneinander entfernen, lässt sich nicht so einfach messen. Jetzt stellen Forscher eine neue Methode vor.

Das All expandiert. Galaxien entfernen sich voneinander – umso schneller, je größer der Raum zwischen ihnen ist. Das legte die Forschung von Edwin Hubble schon vor etwa 90 Jahren nahe. Wie groß diese Ausdehnungsgeschwindigkeit, die nach dem Forscher benannte Hubble-Konstante, jedoch ist, das ist erst seit einigen Jahren überhaupt einigermaßen messbar. Dummerweise liefern verschiedene Methoden aber unterschiedliche Werte. Die Vermessung der kosmischen Hintergrundstrahlung, des „Echos des Urknalls“, ergibt einen Wert von 67 Kilometern pro Sekunde pro „Megaparsec“, der astronomischen Entfernungseinheit für 3,26 Millionen Lichtjahre. Das heißt, eine Galaxie in 3,26 Millionen Lichtjahren Distanz sollte sich mit einer Geschwindigkeit von 67 Kilometern pro Sekunde von uns entfernen. Andere Methoden liegen bei Werten um 70 und 74.

Inh Jee und Sherry Suyu vom Max-Planck-Institut für Astrophysik in Garching kommen jetzt mit einer neuen Methode auf 82 Kilometer pro Sekunde pro Megaparsec, wie sie im Fachblatt „Science“ schreiben. Sie nutzten „Gravitationslinsen“-Galaxien, die den Raum krümmen und so das Licht hinter ihnen stehender Objekte, etwa einer zweiten Galaxie, verzerren. Das Licht ist daher auf unterschiedlich langen Pfaden unterwegs und kommt leicht versetzt bei uns an, woraus sich die Größe der Gravitationslinse bestimmen lässt. Über ihre beobachtete Ausdehnung kann man die Entfernung und damit – so die Hoffnung – eine präzisere Hubble-Konstante berechnen. (mit dpa)

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