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Wissen: Der Rote Planet in 3-D

Vor zehn Jahren startete Sonde „Mars-Express“.

Schroffe Berge, erstarrte Lavaströme und ausgehöhlte Täler – ungewohnt plastische Aufnahmen in 3-D liefert die europäische Forschungssonde „Mars-Express“. Vor zehn Jahren wurde sie gestartet, sollte ursprünglich nur zwei Jahre lang arbeiten. Doch die Technik ist robust, die Stereokamera an Bord schickt Bilder über Bilder, so dass die Mission immer wieder verlängert wurde.

Aus Anlass dieses Jubiläums zogen die beteiligten Wissenschaftler jetzt Bilanz. „Mit Mars-Express konnten wir unseren Nachbarplaneten zum ersten Mal dreidimensional sehen“, sagt Ralf Jaumann vom Berliner Institut für Planetenforschung im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt, das die Kamera entwickelt hat und betreibt. Mittlerweile wurden zwei Drittel der Marsoberfläche in sehr guter Auflösung fotografiert. Die Forscher rekonstruieren daraus die Topografie, die nun „beinahe so realistisch zu sehen ist, als würden wir vor Ort auf dem Mars stehen“, sagt Jaumann.

Daraus ließen sich viele Erkenntnisse gewinnen, etwa dass einige Schildvulkane in der Tharsis-Provinz noch vor wenigen Millionen Jahren aktiv waren. In der früheren Marsgeschichte, vor drei bis vier Milliarden Jahren, wiederum müssen große Mengen Wasser geflossen sein, die tiefe Täler ins Hochland einschnitten. Mars-Express ist noch nicht am Ende. Mindestens bis 2014 soll die Sonde den Roten Planeten umkreisen. nes

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