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Lücken im Denken. Geistiger Verfall ist weltweit ein wachsendes Problem. Foto: dpa

© dpa-tmn

Demenz: Industrienationen wollen bis 2025 ein Medikament gegen geistigen Verfall entwickeln

Die acht wichtigsten Industrienationen der Welt haben sich bei einem Treffen in London zu erheblichen Anstrengungen im Kampf gegen die Volkskrankheit Demenz verpflichtet.

Die acht wichtigsten Industrienationen der Welt haben sich bei einem Treffen in London zu erheblichen Anstrengungen im Kampf gegen die Volkskrankheit Demenz verpflichtet. Nach einem von Großbritannien initiierten Gipfeltreffen hieß es in der Abschlusserklärung der G8-Gesundheitsminister, man verpflichte sich dem Ziel, bis 2025 ein wirksames Medikament zur Heilung von Demenz oder zur wirksamen Verbesserung der Symptome zu entwickeln. Gleichzeitig wolle man die Forschungsausgaben steigern.

Alle zwei Jahre solle auf G8-Ebene über die Forschungsergebnisse berichtet werden. Ein internationaler Forschungs-Fahrplan soll gemeinsam erarbeitet werden. Die G8 wollen dabei auch den Schulterschluss zu internationalen Organisationen wie der Weltgesundheitsorganisation (WHO), den Vereinten Nationen (UN) und der Europäischen Union (EU) suchen. In zwei Jahren soll es in den USA einen weiteren Demenz-Gipfel geben. „Diese Krankheit stiehlt Leben, bricht Herzen und zerstört Familien“, sagte Premierminister David Cameron.

Der britische Premierminister David Cameron hatte den G8-Gipfel zur Demenz zu seinem persönlichen Anliegen gemacht. Er hält die bisherige Herangehensweise weltweit nicht für zielführend. Zwischen 35 und 44 Millionen Menschen in aller Welt sind betroffen. Alle 20 Jahre verdoppele sich die Zahl. Die Internationale Alzheimer-Gesellschaft rechnet im Jahr 2050 mit 135 Millionen Betroffenen in aller Welt.

„Wir werden die Ausgaben für die Demenzforschung bis 2015 verdoppeln“, sagte Cameron am Mittwoch im britischen Parlament. „Und wir planen, sie danach noch einmal zu verdoppeln“, betonte er. Großbritannien will damit 2015 rund 66 Millionen Pfund (rund 80 Millionen Euro) für die Demenzforschung ausgeben. Der britische Gesundheitsminister Jeremy Hunt erhofft sich von dem Gipfel in London eine ähnliche Signalwirkung wie 2005, als der damalige Premierminister Tony Blair im schottischen Gleneagles die Aids-Forschung zum Thema des G8-Gipfels gemacht hatte. dpa

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