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Polizeibeamte kontrollieren an einer Haltestelle im öffentlichen Nahverkehr die Einhaltung der Maskenpflicht

© Sebastian Gollnow/dpa

Covid-19-Schutz für den Winter: Zu diesen 4 Corona-Regeln rät die Leopoldina

Wie lässt sich die Covid-19-Pandemie in der kalten Jahreszeit begrenzen? Die Leopoldina wirbt für besseren Infektionsschutz – und ein Masken-Bußgeld.

Sinkende Temperaturen, vermehrte Treffen mit anderen Menschen in Innenräumen, Reisen in den Herbstferien, perspektivisch auch Feiern im Advent, zu Weihnachten und zum Jahreswechsel: Vor dem Hintergrund ansteigender Neuinfektions-Zahlen in einigen Regionen Deutschlands, vor allem aber in anderen europäischen Ländern und in Israel vor Einbruch der kalten Jahreszeit fordert die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina „bundesweit verbindliche, wirksame und einheitliche Regeln für das Inkrafttreten von Vorsorgemaßnahmen“.

In Ihrer sechsten Ad-hoc-Stellungnahme zur Corona-Pandemie empfiehlt die Organisation die konsequente Umsetzung von vier Leitlinien, darunter bewährte und neue Ansätze.

1. Schutzmaßnahmen konsequent einhalten

Die Wissenschaftler plädieren – wenig überraschend – dafür, die AHA-Regeln (für: Abstand, Hygiene, Alltagsmaske) einzuhalten und in Innenräumen für regelmäßigen Luftaustausch zu sorgen. Dabei sollen auch Hochleistungsfiltersysteme zum Einsatz kommen.

Beim Thema Maske wird eine härtere Gangart empfohlen: „Die Missachtung verbindlicher Anordnungen zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes ist überall mit einem Bußgeld zu belegen, um solchen Anordnungen den gebotenen Nachdruck zu sichern.“

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2. Schnell und gezielt testen, Quarantäne- und Isolationszeiten verkürzen

Das Gremium spricht sich auch für den baldigen Einsatz von kostengünstigen Antigentests aus. Die Abstrich-Tests erkennen rasch Virus-Eiweiß und ob eine Testperson ansteckend ist. Fragen des Zugangs und der Meldepflicht müssten dafür aber gesondert geregelt werden.

Auch hinsichtlich der sozialen Isolierung von Verdachtsfällen und positiv Getesteten plädiert die Leopoldina für pragmatische Lösungen: Bei einer nachgewiesenen Infektion könne die vorgeschriebene Isolationszeit auf etwa eine Woche verkürzt werden. Eine Quarantäne, etwa nach einem Aufenthalt in einem Risikogebiet, ließe sich von 14 auf 10 Tage verkürzen.

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3. Verantwortungsvolles Verhalten erleichtern

Den Leopoldina-Wissenschaftlern ist wichtig, dass negative Auswirkungen für Einzelne, für Wirtschaft und Gesellschaft verringert werden. Solche Folgen seien bei allen politischen Entscheidungen abzuwägen und transparent zu kommunizieren. Zudem müsse immer wieder klar gesagt werden, dass das Wissen über das Virus bisher notwendigerweise begrenzt ist und keiner die Entwicklung der Pandemie sicher vorhersagen kann.

Besonders Jugendliche und junge Erwachsene sollten stärker als bislang mit ihren besonderen Bedürfnissen in den Blick genommen. Allen Bürgerinnen und Bürgern müsse es durch klare Regeln und leicht zugängliches Wissen erleichtert werden, sich verantwortungsvoll zu verhalten. Mit Infoboxen, in denen Erkenntnisse zur Luftübertragung und verschiedene Test-Prinzipien verständlich erläutert werden, macht die Akademie in ihrer Stellungnahme vor, wie das gehen könnte.

4. Soziale und psychische Folgen abmildern

Die Pandemie belaste viele Menschen auch psychisch, mit potentiell langfristigen Folgen, schreiben die Wissenschaftler. Daher sollten Beratungen zu Prävention und Therapie um psychotherapeutische und psychiatrische Angebote erweitert werden. Zudem soll körperliche Bewegung als Präventionsmaßnahme gefördert werden. (mit dpa)

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