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Röntgenaufnahme der Lunge eines Patienten mit Fibrose, eines übermäßigen Wachstums von Bindegewebszellen.

© Wikipedia/CC BY-SA 3.0

Bindegewebswucherungen: Genforscher stoppen Fibrose

Teilen sich Bindegewebszellen unkontrolliert, entstehen Fibrosen. Jetzt haben Forscher die Ursache entdeckt - und eine Therapiemöglichkeit.

Eigentlich sind Bindegewebszellen die Sanitäter des Körpers, da sie Wunden überwachsen und verschließen. Wenn sie jedoch nicht mehr aufhören zu wuchern, führt das zu mitunter lebensbedrohlichen Fibrosen in Lunge, Leber und anderen Organen.

Ursache der Krankheit entdeckt

Bei der Untersuchung von 454 Gewebeproben von Patienten mit unterschiedlichen Fibrosetypen hat die Pathologin Gerlinde Wernig von der kalifornischen Stanford University nun eine Gemeinsamkeit entdeckt: Die Bindegewebszellen produzieren viel zu viel des Proteins c-Jun. Geringe Mengen regulieren die Zellteilung, aber eine Überdosis löst die unkontrollierten Zellwucherungen aus und spült ein Signal (CD-47) auf die Oberfläche der Bindegewebszellen, das Immunzellen davon abhält, sie zu attackieren.

Neue Therapieoption

Wenn Wernig das Signal mit einem Antikörper gegen CD-47 blockierte, bildete sich die Lungenfibrose von Mäusen zurück, heißt es im Fachblatt „PNAS“. „Wir hoffen, dass das eine Behandlungsmöglichkeit für Menschen mit vielen verschiedenen Fibrosetypen sein kann“, sagt Wernig. Der Antikörper gegen CD-47 wird bereits als Medikament in ersten klinischen Tests erprobt, bislang allerdings nur bei Krebspatienten.

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