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Das Zentrum der Milchstraße

© picture-alliance/dpa/Stephane Guisard

Auch Obama orakelt von Ufos: Ist es realistisch, dass wir Besuch von Außerirdischen bekommen haben?

Viele Forscher:innen vermuten, dass es weiteres Leben im All gibt. Doch wie wahrscheinlich ist es wirklich, dass Außerirdische nahe der Erde gesichtet wurden?

Menschen, die an die Existenz von Ufos glauben. Das sind doch die Typen, die auch davon ausgehen, dass Elvis noch irgendwo singt und mit der Corona-Impfung elektronisches Chips in den Körper injiziert werden. Eine Minderheit. In einer Allensbach-Umfrage von 2001 haben 13 Prozent der Deutschen angegeben, an Ufos zu glauben. Der Anteil dürfte sich über die Jahre kaum verändert haben. Ob das auch heute noch so ist?

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Schließlich hat Barack Obama, Ex-Präsident der USA und vieler Herzen hierzulande, in einem TV-Interview Andeutungen gemacht. „Wahr ist, dass es Aufnahmen von Objekten am Himmel gibt, von denen wir nicht genau wissen, was sie sind“, sagte er dem Sender CBS.

Es gebe Bilder von mysteriösen Objekten, deren Flugbahnen und Bewegungen Experten nicht genau erklären könnten. Diese seien schneller und manövrierfähiger als alles, was das US-Militär habe. „Wir müssen wirklich herausfinden, was das ist. Aber heute kann ich Ihnen nichts dazu sagen.“

Wie ernst Obama das meint, ist die eine Frage. Denn er hatte noch zuvor scherzend darüber gesprochen, ob es ein Labor gebe, in dem Aliens und ihre Raumschiffe aufbewahrt würden. „Nein.“

Die andere Frage lautet, wie wahrscheinlich es ist, dass tatsächlich Außerirdische gesichtet wurden. Dass es Leben auf anderen Planeten gibt, wird von vielen Forscherinnen und Forschern vermutet. Sie berufen sich auf die schiere Menge an etlichen Milliarden von Planeten, die es allein in unserer Heimatgalaxie, der Milchstraße, geben dürfte.

In unserem Sonnensystem könnte es jenseits der Erde Leben geben

Irgendwo, so dröselt es die Astronomin Lisa Kaltenegger in ihrem lesenswerten Buch „Sind wir allein im Universum?“ auf, werden die Voraussetzungen für Leben schon passend sein: günstige Temperatur, flüssiges Wasser, ein Magnetfeld, das vor gefährlicher Strahlung aus dem Weltraum schützt.

Selbst in unserem Sonnensystem könnte es jenseits der Erde Leben geben. Möglicherweise war das vor Urzeiten auf dem Mars so, als das Klima dort günstiger war. Ob es bis heute überdauert hat, ist schwer zu sagen. Falls überhaupt, dann wohl in unterirdischen Nischen, geschützt vor Kälte und Strahlung. Mehrere aktuelle und künftige Forschungsmissionen sollen das aufklären.

Das von der ESA herausgegebene Foto zeigt ein vom Nasa-Hubble-Teleskop aufgenommenes Foto von mutmaßlichen Wasserschwaden auf dem Jupitermond Europa.
Das von der ESA herausgegebene Foto zeigt ein vom Nasa-Hubble-Teleskop aufgenommenes Foto von mutmaßlichen Wasserschwaden auf dem Jupitermond Europa.

© picture alliance / Nasa/Esa/W. Sparks/NASA/dpa

Auch die Venus wird immer wieder ins Gespräch gebracht sowie bestimmte Monde an Jupiter und Saturn, die unter einer mächtigen Eisdecke flüssige Ozeane bergen. „Beim Jupitermond Europa sind die Voraussetzungen so gut, dass es der einzige Körper im Sonnensystem ist, wo es höheres Leben geben könnte“, sagt Dirk Schulze-Makuch, Astrobiologe an der TU Berlin, und verweist auf heiße Quellen auf dem Grund der Erdmeere, wo auch Krabben leben.

Salzshrimps auf dem Jupitermond Europa

„Wir haben das mal für Europa durchgerechnet, dort sind so viele Nährstoffe, dass es Mehrzeller geben könnte, vielleicht Salzshrimps oder so etwas.“ Diese Einschätzung ist jedoch umstritten. Andere Forscher meinen, dass es allenfalls Einzeller geben könnte, wenn nicht gar der Druck am Grunde des Europa-Ozean zu hoch ist.

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Doch weder Bakterien noch Salzshrimps können Raumschiffe bauen. Außerirdische Flugobjekte müssten daher von weiter draußen kommen. Erster Kandidat ist „Proxima Centauri b“, ein erdähnlicher Planet, der um den nächstgelegenen Stern vier Lichtjahre von uns entfernt kreist.

Das ist rund 1800-mal so weit wie sich die Sonde „Voyager-1“ seit 1977 von der Erde entfernt hat. Angenommen, dort gibt es Leben, und angenommen, die Evolution hat dort Raumschiffbauer hervorgebracht – was bei uns fast vier Milliarden Jahre gedauert hat –, dann wären diese vier Jahre lang unterwegs, um uns zu besuchen. Vorausgesetzt ihr Raumschiff reist mit Lichtgeschwindigkeit.

[Mehr zum Thema: Ist ein Gas auf der Venus wirklich ein Hinweis auf Leben? – „Ganz und gar ungastlich“ (T+)].

Das verschlänge aber unvorstellbar viel Energie und kann daher ausgeschlossen werden. Im Voyager-1-Tempo wären rund 80.000 Jahre nötig. Selbst mit Alien-Bonus für fortschrittliche Technologien werden es viele Jahrhunderte sein.

Naheliegend, dass unbekannte Flugobjekte irdischen Ursprungs sind

Diese Rechnung lässt sich für jeden anderen, weiter entfernten Exoplaneten aufstellen, unterm Strich werden gewaltige Reisezeiten stehen. Und das alles, um nur mal so durchs Bild zu huschen und dann wieder zu verschwinden?

Es ist naheliegend, dass die jetzt diskutierten unbekannten Flugobjekte irdischen Ursprungs sind. So wie sich vermeintliche Sichtungen aus der Vergangenheit oft als Wetterballone, Wolken, geheime Militärtechnik oder optische Effekte erwiesen.

Vielleicht muss man die Ufo-Gläubigkeit auch einfach als kulturelles Erbe der Menschheit ansehen, wie den Weihnachtsmann zum Beispiel. Aus Sicht eines Kleinkindes spricht nichts gegen dessen Existenz. Später erkennt es, dass es der Alte gar nicht schaffen kann, alle Kinder binnen weniger Stunden zu beschenken. Und erzählt, Jahre später, seinen eigenen Kindern trotzdem die gleiche Geschichte wieder.

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