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Überträger. Aedes-Mücken übertragen Gelbfieber in tropischen Regionen Afrikas und Lateinamerikas.

© AFP

Angola: Mehr als 2100 Verdachtsfälle von Gelbfieber

Trotz Massenimpfung breitet sich die Krankheit immer weiter in dem afrikanischen Land aus. Experten sind besorgt, denn die Impfstoff-Dosen sind weltweit knapp.

Der verheerendste Gelbfieberausbruch seit drei Jahrzehnten ist nicht unter Kontrolle. Obwohl seit Februar bereits sechs Millionen von 24 Millionen Einwohnern Angolas in Notfall-Kampagnen geimpft wurden, finden infizierte Aedes-Mücken noch immer ungeschützte Opfer. Ansteckungen werden aus sechs dicht besiedelten Provinzen des westafrikanischen Staates gemeldet, vor allem aus der Hauptstadt Luanda und Umgebung. Betroffen sind auch wichtige Häfen. Die Zahl der Toten sei auf 277 gestiegen, teilte die Weltgesundheitsorganisation WHO mit. Insgesamt wurden 2149 Verdachtsfälle gemeldet, 661 wurden im Labor bestätigt.

Das Risiko, dass die Epidemie auf Nachbarstaaten übergreift, sei hoch, schreibt die WHO. So leben viele Menschen aus Angola in Kinshasa, Kongo. Die Grenzen seien porös, es gebe viele wirtschaftliche und soziale Kontakte. Die Situation sollte extrem sorgfältig überwacht werden, fordert die WHO. Etwa 50 Patienten, die das Gelbfiebervirus im Blut hatten, sind bereits in den Kongo, nach Kenia und nach China gereist. Auch Namibia hat einen Verdachtsfall registriert.

Die Impfung ist der einzige sichere Schutz

Circa 1,7 Millionen Gelbfieber-Impfdosen werden bald nach Angola geliefert, weitere 700 000 sind angefordert. Im Kongo sollen Mitte Mai 2,2 Millionen Impfdosen eintreffen. Der Impfstoff ist allerdings derzeit weltweit knapp. Nur drei Fabriken können ihn im Moment herstellen, die Produktion dauert Monate. Notfallvorräte sind aufgebraucht. Experten beobachten daher die Gelbfieberepidemie mit großer Sorge. Sollte sie zum Beispiel nach Asien getragen werden und dort in den Metropolen explodieren, wäre sie kaum beherrschbar.

Aedes-Mücken übertragen Gelbfieber in den tropischen Regionen Afrikas und Lateinamerikas. Die Impfung ist der einzig sichere Schutz, es gibt keine Therapie. Drei bis sechs Tage nach der Ansteckung haben Patienten Fieber, Kopf-, Rücken- und Muskelschmerzen. Ihnen ist übel und sie übergeben sich. Die meisten von ihnen erholen sich davon nach drei bis vier Tagen. Etwa 15 Prozent erleben dann eine zweite, viel gefährlichere Krankheitsphase mit hohem Fieber und Organversagen. Ihre Haut und Augen färben sich gelb, sie haben Bauchschmerzen, es kommt zu Blutungen. Etwa die Hälfte dieser Kranken stirbt innerhalb von zehn bis 14 Tagen. Wer in tropische Gelbfieberregionen reist, sollte daher vorher seinen Impfschutz überprüfen.

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