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Im Pfarrhaus. Das Museum in Ankershagen, wo Schliemann aufwuchs.

© Dorothee Nolte

200 Jahre Heinrich Schliemann: Weltbürger aus dem hohen Norden

Geboren in Neubukow, aufgewachsen in Ankershagen: Wie Schliemann in seiner Heimat gewürdigt wird

Das Örtchen Neubukow, zwischen Wismar und Rostock gelegen, nennt sich seit Sommer 2021 „Schliemann-Stadt“ – in Vorbereitung auf den 200. Geburtstag ihres berühmten Sohnes. Die Gedenkstätte im ehemaligen Rektoratshaus beherbergt eine Dauerausstellung über Schliemanns Leben und Funde. Der kleine Heinrich hat allerdings nur ein Jahr in Neubukow verbracht, danach nahm sein Vater eine Pfarrerstelle in Ankershagen bei Waren/Müritz an.

Das dortige Schliemann-Museum im Pfarrhaus, mit trojanischem Pferd als monumentalem Spielgerät für Kinder im Garten, präsentiert sein abenteuerliches Leben in vielen Facetten und Medienstationen. „Wir zeigen den Kosmopoliten Schliemann, auch die weniger bekannten Aspekte, seine Tätigkeit als Kaufmann, die Reisen, die Ehen“, sagt Museumsleiterin Undine Haase zur 2019 neu gestalteten Dauerausstellung. Drei Sonderausstellungen werden im Jubiläumsjahr zu sehen sein: „Heinrich Schliemanns Grabungen als Medienereignis“, eine Wanderausstellung aus Berlin, „Heinrich Schliemann und Rudolf Virchow“ sowie „Schliemanns Erben“.

Den Kontakt zu Mecklenburg gehalten

Der Weltbürger Schliemann habe den Kontakt zu seinen alten Schulfreunden in Ankershagen gehalten, erzählt Undine Haase. „Es war ihm wichtig, dass auch in seiner Heimat bekannt wurde, was er geleistet hatte.“ Da hätte es ihm sicher gefallen, dass das Institut für Altertumswissenschaften der Universität Rostock, der er mit 47 Jahren seine Promotion vorlegte, seit 2004 seinen Namen trägt. Zum Jubiläum haben Studierende des Heinrich-Schliemann-Instituts eine Ausstellung gestaltet, die in Neubukow und Ankershagen zu sehen sein wird. Darin kontrastieren sie Schliemanns Grabungsmethoden mit heutigen und zeigen, wie moderne Feldforschung funktioniert. „Schliemanns Erben“, das sind sie ja selbst.

Momentan sind die Neubukower Heinrich-Schliemann Gedenkstätte und das Museum in Ankershagen coronabedingt geschlossen, ebenso wie ein Festakt in seinem Geburtsort abgesagt wurde. Doch später im Jahr lassen sich Geburtstagsbesuche sicher noch nachholen.

Der Tagesspiegel bietet im Jubiläumsjahr zwei literarische Reisen auf Schliemanns Spuren mit Redakteurin Dorothee Nolte an (12.-15. April und 4.-7. Oktober).

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