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Weniger Umsatz, weniger Gewinn: Zalando leidet im ersten Quartal unter dem kühlen Frühling.

© dpa

Zalando mit weniger Umsatz und Gewinn: Kein „Schrei vor Glück“

Kühle Temperaturen im Frühjahr und Investitionen ins Wachstum: Online-Modehändler Zalando startet schwächer ins erste Quartal 2016.

War der Winter anfangs noch zu warm, ließ der Frühling auf sich warten, wenige Leuten wollten deshalb im ersten Quartal leichtere Kleidung kaufen – das bekam auch Online-Modehändler Zalando zu spüren: Umsatz und Gewinn sind in den ersten drei Monaten 2016 weniger stark gewachsen als im Vorjahreszeitraum. Schuld ist nicht allein das Wetter.

„Niedrige Abverkaufsquote“ der Herbst- und Winterkollektion

Um 23,7 Prozent legte der Umsatz im ersten Quartal zu auf 796 Millionen Euro, teilte Zalando am Donnerstag mit. Im Vorjahreszeitraum waren die Erlöse noch um 29 Prozent gewachsen. Der bereinigte Betriebsgewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) sank den Angaben zufolge von 29,1 Millionen Euro im Vorjahresquartal auf 20,2 Millionen Euro.

Der milde Januar und der kalte März hätten eine „niedrige Abverkaufsquote“ der Herbst- und Winterkollektion zur Folge gehabt, dies wiederum habe zu Rabatten und zu einem „langsameren Start" in die Frühjahrs- und Sommersaison geführt, erklärte Vorstandsmitglied Rubin Ritter. Ein weiterer Grund für den Umsatz- und Gewinnrückgang seien die hohen Investitionen in Zalandos langfristige Plattformstrategie und Wachstumsplan. So baut das Unternehmen weitere Logistikzentren, unter anderem in Bayern. Im italienischen Stradella wurde jüngst das erste Logistikzentrum im Ausland eröffnet.

18 Millionen Kunden bedient Zalando

Seine rund 18 Millionen Kunden – 15 Millionen waren es noch 2015 – will Zalando künftig schneller bedienen. In Berlin wird derzeit die Auslieferung ausgewählter Waren noch am selben Tag ihrer Bestellung getestet. Doch auch die Konkurrenz wird schneller: Amazon stellt seit Mittwoch bestimmte Produkte innerhalb einer Stunde zu.

Lieferung noch am ersten Tag

Weiter wachsen will Zalando auch dank neuer Akquisitionen und Partnerschaften, insbesondere mit Tech-Firmen. Anfang Mai kaufte das Unternehmen für einen nicht genannten Betrag die Ansbacher Tech-Firma Tradebyte Software, deren Technik künftig bei der leichteren Erfassung der Warenbestände helfen soll.

Anleger an der Börse zeigten sich enttäuscht. Die Zalando-Aktie brach zeitweise um mehr als sechs Prozent ein. Zalando bleibt allerdings bei seiner Jahresumsatzprognose von bis zu 25 Prozent. 2015 waren es noch 34 Prozent.

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