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Die deutschen Supermarktkunden hamstern weiterhin Produkte des täglichen Bedarfs.

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Update

Zahlen des Statistischen Bundesamtes: So stark ist die Nachfrage nach Toilettenpapier gestiegen

Die Corona-Krise hat die Verkaufszahlen einzelner Produkte in die Höhe getrieben. Desinfektionsmittel war zuletzt praktisch ausverkauft.

Von Laurin Meyer

Volle Einkaufswagen, leere Supermarktregale: Seit einigen Wochen schon decken sich die Deutschen mit großen Mengen an Lebensmitteln und Hygieneartikeln ein. Wie nun eine Sonderauswertung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) zeigt, stiegen die Verkaufszahlen in der vergangenen Woche für ausgewählte Produkte weiter stark an. Demnach war Seife zwischen dem 16. und 22. März mehr als vier Mal so gefragt wie in den sechs Monaten zuvor. Die Nachfrage nach Toilettenpapier war mehr als drei Mal so hoch wie üblich. Für ihre Berechnungen hat das Statistische Bundesamt digital verfügbare Kassendaten, sogenannte Scannerdaten, ausgewertet.

Der Trend zu Hamsterkäufen scheint damit ungebrochen. So lag der Absatz von Seife und Toilettenpapier in der vergangenen Woche nochmals über dem Niveau der Vorwochen. Deutlich begehrter als üblich waren auch einige Lebensmittel. So kauften die Deutschen in der vergangenen Woche mehr als doppelt so häufig Teigwaren, Mehl und Zucker. Die Verkaufszahlen von Reis stiegen im Vergleich zum Durchschnitt des vergangenen halben Jahres um das Dreifache an. Und auch Äpfel (plus 42 Prozent) und passierte Tomaten (plus 171 Prozent) gingen deutlich häufiger über die Ladentheken.

Wirtschaft sieht Versorgung gesichert - wenn auch mit Engpässen

Politik und Wirtschaftsverbände sehen die Versorgung mit Produkten für den täglichen Bedarf grundsätzlich als gesichert an. „Es gibt genügend Produkte am Markt“, sagte Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschland (HDE), bereits in der vergangenen Woche. „Bei dem einen oder anderen Produkt werden sich dennoch Engpässe vorübergehend nicht vermeiden lassen.“ Die stark erhöhte Nachfrage stelle vor allem hohe Anforderungen an die Lieferlogistik.

Um den Einzelhändlern die Arbeit zu erleichtern, hatten die Bundesländer bereits das Sonntagsfahrverbot für LKW gelockert und Ausnahmegenehmigungen für Sonntagsarbeit erteilt. Zudem gehört der Lebensmittelhandel zur kritischen Infrastruktur, sodass Mitarbeiter die Notbetreuung von Kitas und Schulen nutzen dürfen.

Deutschen vergeht Lust auf Bier

Die Supermärkte suchen indes händeringend nach Aushilfskräften. „In einer derart ungewöhnlichen Zeit, die insbesondere für unsere Kollegen in den Märkten und Lagern mit enormen Belastungen verbunden ist, können wir grundsätzlich jede helfende Hand gebrauchen“, heißt es etwa von Rewe. Kaufland betont auf Nachfrage, dass mittlerweile zahlreiche Mitarbeiter aus der Zentrale in den Filialen und Verteilzentren tätig sind.

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Besonders freuen konnten sich übrigens all diejenigen, die zuletzt noch Desinfektionsmittel bekamen. Nachdem die Nachfrage bereits in der ersten Märzwoche auf mehr als das Achtfache des Normalen angestiegen ist, lag sie in der vergangenen Woche um fast 50 Prozent darunter. „Dies ist darauf zurückzuführen, dass das Produkt vorübergehend praktisch ausverkauft war“, erklären die Statistiker von Destatis. Trotz der geschlossenen Kneipen und Bars ist den Deutschen offenbar auch die Lust auf Bier vergangen. So lag der Absatz seit Beginn der Corona-Krise zwischen vier und neun Prozent unter den Verkaufszahlen des vergangenen halben Jahres.

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