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Hat jetzt als Börsenrisiko seinen eigenen Index: US-Präsident Donald Trump.

© AFP

„Volfefe“: Trumps Twitter-Ausfälle haben nun einen eigenen Börsen-Index

Die Tweets des US-Präsidenten haben Auswirkungen auf die Märkte. Eine US-Bank hat jetzt einen Index kreiert, um das präsidiale Risiko einschätzen zu können.

Dass Donald Trump lieber über Twitter als über klassische Medien kommuniziert, ist bekannt. Dass seine Botschaften, die er über den Kurznachrichtendienst teilt, häufig heftige Reaktionen in Politik und Wirtschaft auslösen, ebenfalls. Nun hat die US-Bank J.P. Morgan sogar einen eigenen Index entwickelt, der misst, welche Auswirkungen Trumps Tweets an der Börse haben.

Der Name des Index' dürfte Trump-Followern etwas sagen: Volfefe. Die erste Worthälfte "Vol" steht dabei für Volatilität, also die Bewegung der Märkte. "Fefe" wiederum ist Bestandteil eines Tweets von Donald Trump, den er Ende Mai 2017 abgesetzt hat. "Despite the constant negative press covfefe", schrieb der Präsident damals. Und ob er sich vertippt hat oder über dem Smartphone eingeschlafen ist, ist bis heute nicht geklärt.

So unterhaltsam das auch wirken mag, so ernsthaft sind die Folgen von Trumps Tweets. Die Botschaften des Präsidenten haben statistisch gesehen einen signifikanten Einfluss auf die Märkte, teilten die Studienautoren mit. Je mehr Tweets von Trump Auswirkungen auf die Börse haben, desto höher steigt der Volfefe-Index. Gerade in den vergangenen Monaten wuchs der Einfluss im Zuge des Handelsstreits, in dem Trump häufig auf Twitter neue Zölle ankündigte. Der Index stieg folglich zuletzt rapide an.

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Laut J.P. Morgan hat der US-Präsident seit Anfang 2016 im Schnitt zehn Tweets pro Tag gesendet, seit seiner Inauguration 2017 sollen es rund 10.000 gewesen sein. Viele seiner Tweets, so das Ergebnis hätten bereits innerhalb von fünf Minuten nach Veröffentlichung eine Kursänderung von mindestens 0,5 Prozent auf die amerikanischen Staatspapiere, die US-Treasurys, gehabt. Von rund 4000 Botschaften, die innerhalb der Börsenöffnungszeichen versendet wurden und keine Retweets waren, hatten laut den Analysten 146 den Markt sogar nachhaltig bewegt. Genau diese Tweets seien indes am seltensten von anderen Nutzern geliked oder retweetet worden.

Am größten seien die Auswirkungen auf die Märkte gewesen, wenn die Worte "China", "Billion" oder "Products" in den Tweets enthalten waren. Auch das ist ein deutlicher Hinweis, wie sehr der aktuelle Handelskrieg mit der Volksrepublik auf Twitter ausgetragen wird. Für J.P. Morgan ist das ganze indes nicht nur Spielerei. Das Geldinstitut hat den Volfefe-Index so konzipiert, dass es ihn in seinen Risikoanalysen miteinbeziehen kann.

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