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Eine Verdi-Fahne an einem Zaun des Logistik-Zentrums von Amazon.

© Sebastian Willnow/dpa

Versandhandel reagiert gelassen: Verdi ruft Amazon-Beschäftigte erneut zum Streik auf

Die Gewerkschaft will mit erneuten Streiks einen Flächentarifvertrag für die Beschäftigten erreichen. In der Nacht zu Montag soll der Aufstand beginnen.

Die Gewerkschaft Verdi hat Beschäftigte von Amazon an mehreren Standorten zum Streik aufgerufen. Der Ausstand soll nach Angaben von Verdi in der Nacht zu Montag (11. Juli) beginnen. Ein geplantes Ende der Aktion nannte Verdi nicht. Die Gewerkschaft fordert von Amazon die Anerkennung des Flächtentarifvertrags für den Einzel- und Versandhandel sowie den Abschluss eines Tarifvertrags. Amazon erwartet durch die Arbeitsniederlegungen keine Auswirkungen auf die Kunden, wie das Unternehmen mitteilte.

Der Streikaufruf gilt für insgesamt sieben Verteilzentren in Graben bei Augsburg, Leipzig, Koblenz, Rheinberg, Werne und an zwei Standorten in Bad Hersfeld. Auch an anderen Standorten plant Verdi nach eigenen Angaben Aktionen.

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Anlass für den Streik ist nach Gewerkschaftsangaben Amazons Rabattaktion „Prime Day“, die am Dienstag (12. Juli) beginnt. Das Unternehmen verwies in seiner Stellungnahme darauf, dass alle Mitarbeitenden bei Amazon mindestens 12 Euro pro Stunde verdienen, im Herbst soll der Mindestverdienst auf 12,50 Euro pro Stunde steigen. Nach 24 Monaten liege der durchschnittliche Verdienst von Amazon-Mitarbeitern bei rund 2750 Euro brutto pro Monat.

Amazon erwartet keine Auswirkungen

Tatsächlich habe Amazon die Mindestlohnerhöhung auf 12 Euro pro Stunde vorweggenommen, hieß es auch von Verdi. Durch den Verzicht auf Sonderzahlungen wie Weihnachts- und Urlaubsgeld und längere Arbeitszeiten blieben die tatsächlichen Einkommen der Beschäftigten jedoch oft unter denen von Kolleginnen und Kollegen in vergleichbaren Unternehmen.

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Amazon erwartet keine Auswirkungen für die Kunden durch die Aktionen. Ein Unternehmenssprecher erklärte, die Vorbereitungen für die besonderen Verkaufstage hätten schon vor Wochen begonnen, bei denen Amazon nach eigenen Angaben Kunden seines "Prime"-Dienstes exklusive Rabatte gewährt.

Mit Blick auf die Verdi-Kritik erklärte das Unternehmen, dass es Amazon wichtig sei, allen Kollegen attraktive Jobs mit guten Perspektiven zu bieten. (dpa/AFP)

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