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Die Logos an den Automaten sorgten bei Kunden für Verwirrung.

© Eckhard Stengel

Verbraucherzentrale warnt: An diesen Geldautomaten kann es teuer werden

Kunden der Deutschen Bank, Commerzbank und Hypovereinsbank zeigten sich von Logo verwirrt. Verbraucherschützer kritisieren Hinweis im Kleingedruckten.

Die Verbraucherzentrale Bremen mahnt zur Vorsicht beim Geldabheben an Automaten der Firma Cardpoint, die neben dem eigenen Markenzeichen „cashzone“ auch das Logo der Postbank tragen. Auslöser der Warnung sind Kundenbeschwerden, die auf dem Portal „Marktwächter Finanzen“ der deutschen Verbraucherzentralen eingegangen sind – allesamt von Kunden der Commerzbank, der Deutschen Bank oder der Hypovereinsbank. Sie dachten, dass sie an Cardpoint-Automaten mit Postbank-Logo gebührenfrei Geld abheben könnten. Diese drei Kreditinstitute gehören gemeinsam mit der Postbank zum Bankenverband Cash Group. Wer bei einem der Institute ein Girokonto unterhält, kann auch die Geldautomaten der anderen Gruppenmitglieder gebührenfrei nutzen.

Als einziges Cash-Group-Mitglied kooperiert die Postbank auch mit Cardpoint. An seinen Automaten dürfen Postbank-Kunden ebenfalls gebührenfrei Bargeld ziehen – zumindest bei derzeit rund 1000 der insgesamt 1300 Geräte in Deutschland, die an stark frequentierten Orten wie U-Bahnhöfen, Tankstellen oder großen Cafés stehen.

Zu erkennen sind diese „Kooperationsautomaten“ daran, dass sie auch das Postbank-Logo tragen. Das aber scheint manche Kunden der anderen Cash-Group-Banken zu verwirren. Sie denken offenbar, dass auch sie sich hier wie bei reinen Postbank-Automaten gebührenfrei mit Geld versorgen können – nicht zuletzt deshalb, weil der Automat ihnen anzeigt, dass keinerlei Gebühren ihrer eigenen Bank anfallen.

Dieser Hinweis ist zwar korrekt. Aber dafür müssen sie, wie alle Nicht-Postbank-Kunden, eine Gebühr an Cardpoint zahlen: stolze 5,49 Euro. Der Hinweis auf diese Kosten „taucht erst am Ende auf, wenn man die Pin bereits eingegeben hat“, kritisierte die Stiftung Warentest bereits vor Monaten. Die Bremer Verbraucherzentrale ergänzte jetzt: „Nur wer genau liest, merkt: Die Abhebung kostet Gebühren.“ In der Eile könne dies leicht übersehen werden.

Tatsächlich steht der Gebührenhinweis nur im Kleingedruckten – unterhalb zweier großer Buttons, mit denen das Abheben des gewünschten Betrags bestätigt oder abgebrochen werden soll. Wer die entsprechende Seite im Automatendisplay von oben nach unten liest, drückt vielleicht schon auf Bestätigung, bevor er weiter unten auf die Gebührenwarnung stößt. Die Stiftung Warentest wünscht sich da mehr Transparenz: "Einige Banken verweisen unübersehbar auf einer separaten Displayseite auf die Kosten."

Postbank und Cardpoint halten Hinweise für ausreichend

Auf Nachfrage des Tagesspiegels weisen Postbank und Cardpoint die Vorwürfe zurück. Sie finden den Gebührenhinweis ausreichend. Außerdem seien die Cardpoint-Automaten wegen anderer Farbgebung nicht mit reinen Postbank-Automaten zu verwechseln. Ferner fehle das Logo der Cash Group.

Die Postbank, die zum Deutsche-Bank-Konzern zählt, begründet ihre vor einem Jahr angelaufene Cardpoint-Kooperation damit, dass sich dadurch die Bargeldversorgung ihrer Kunden verbessert habe. Auch Cardpoint, ein Teil des weltweit tätigen Cardtronics-Konzerns, schreibt: „In einer Zeit, in der die Zahl der Geldautomaten gerade auch im ländlichen Raum stetig abnimmt, stellen wir eine alternative Geldautomaten-Infrastruktur zu angemessenen Gebühren zur Verfügung."

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