zum Hauptinhalt
Die erste Pressekonferenz des neuen Chefs der US-Notenbank, Jerome Powell, am Mittwoch in Washington.

© Alex Wong/Getty Images/AFP

US-Notenbank: Fed hebt Leitzins um 0,25 Prozentpunkte an

Es war die ersten Anhebung des Leitzinses unter Verantwortung des neuen Fed-Chefs Jerome Powell. Und er bleibt dem bisherigen Kurs der US-Notenbank treu.

Die US-Notenbank Federal Reserve hat unter ihrem neuen Vorsitzenden Jerome Powell ihren Kurs der moderaten Zinserhöhungen fortgesetzt. In ihrem ersten Erhöhungsschritt in diesem Jahr hob die Fed am Mittwoch den Leitzins leicht um 0,25 Prozentpunkte auf das Niveau zwischen 1,5 und 1,75 Prozent an. Für den weiteren Jahresverlauf fasst die Fed nur zwei weitere Zinserhöhungsschritte ins Auge, die ebenfalls nur leicht ausfallen sollen.

Es war die erste Zinsentscheidung, seit Powell Anfang Februar die Nachfolge von Janet Yellen angetreten hatte. Die Anhebung des Leitzinses wurde einstimmig vom zuständigen Fed-Offenmarktauschuss beschlossen. Eine Überraschung war sie nicht.

Die Spannung an den Finanzmärkten hatte sich im Vorfeld vor allem darauf konzentriert, wie die geldpolitische Planung der Notenbank für den weiteren Jahresverlauf aussieht. Dass unverändert nur zwei weitere Zinsanhebungen anvisiert sind, dürfte beruhigend auf die Märkte wirken.

Erst Anfang Februar hatte die Sorge, die Fed könne den Leitzins in diesem Jahr insgesamt vier Mal anheben, Unruhe an den Finanzmärkten geschürt und kurzzeitig zu drastischen Kursverlusten geführt. Die Spekulationen waren unter anderem durch die stimulierenden Effekte der von US-Präsident Donald Trump durchgesetzten Steuersenkungsreform ausgelöst worden - Zinssteigerungen sind ein Mittel, um einer Überhitzung der Konjunktur entgegenzuwirken.

In ihrer parallel zur Zinsentscheidung veröffentlichten Vorausschau hält die Fed an ihrer zinspolitischen Planung vom Dezember fest. Demnach soll es in diesem Jahr insgesamt nur drei Zinserhöhungsschritte geben, und zwar auf ein Niveau von 2,1 Prozent bis zum Jahresende. Diese Planungen sind allerdings nur provisorisch.

In seiner ersten Pressekonferenz als Notenbankdirektor stellte Powell der US-Wirtschaft ein positives Zeugnis aus: "Der Arbeitsmarkt bleibt stark, die Wirtschaft wächst weiter." Als positive Faktoren nannte er unter anderem die Steuerreform, die Lohnzuwächse und das gestiegene Verbrauchervertrauen.

Auf die Frage nach möglichen Effekten des von Trump mit seinen Strafzöllen auf Stahl und Aluminium entfachten Handelsstreits sagte Powell, die Fed gehe davon aus, dass die Handelspolitik keine Auswirkungen auf den "gegenwärtigen" Wirtschaftsausblick habe.

Ihre Prognosen für die US-Konjunktur schraubte die Notenbank leicht nach oben. Sie erwartet nun ein Wachstum von 2,7 Prozent in diesem Jahr, das sind 0,2 Punkte mehr als in ihrer Prognose vom Dezember. (AFP)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false