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Walmart: Trumps Zollpolitik führt zu höheren Preisen für amerikanische Verbraucher.

© REUTERS/Mike Blake

US-Konzern: Walmart macht gegen Trumps Zollpolitik mobil

Nachdem US-Präsident Trump eine neue Runde von Strafzöllen eingeläutet hat, warnt der weltgrößte Einzelhändler Walmart vor den Folgen dieser Politik.

Der weltgrößte Einzelhändler Walmart macht gegen die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump mobil. In einem Brief an Trumps Handelsbeauftragten Robert Lighthizer wird vor höheren Preisen für amerikanische Verbraucher aufgrund der Strafzölle auf Importe aus China gewarnt. "Als größter Einzelhändler in den USA und ein bedeutender Käufer von US-Waren sind wir sehr besorgt über die Auswirkungen, die diese Zölle auf unser Geschäft, unsere Kunden, unsere Lieferanten und die US-Wirtschaft als Ganzes haben werden", heißt es in dem Reuters vorliegenden Schreiben, das bereits vor zwei Wochen abgeschickt wurde.

Trump hatte zu Wochenbeginn eine neue Runde von Strafzöllen eingeläutet. Diesmal geht es um Waren aus China im Volumen von 200 Milliarden Dollar. Dies betreffe beispielsweise Gasgrills, Fahrräder und Weihnachtsbeleuchtung, schrieb Walmart an Lighthizer. Das Unternehmen ruft beide Regierungen dazu auf, eine Lösung zu finden. Höhere Preise könnten die Kauflust der US-Verbraucher dämpfen, die mit ihrem Konsum etwa zwei Drittel zum Bruttoinlandsprodukt der weltgrößten Volkswirtschaft beitragen.

Wirtschaftslobby versus Trump

Walmart steht mit seiner Kritik nicht alleine da. Vor den im November anstehenden US-Kongresswahlen machen zahlreiche Wirtschaftsverbände gegen die protektionistische Politik von Trump mobil. Mehr als 60 Lobby-Gruppen - vom Einzelhandel bis hin zu Schiffsherstellern - starteten in diesem Monat eine Kampagne, um die Bürger für das Thema Zölle und deren Folgen für Industrie und Dienstleister zu sensibilisieren. Hinter der Aktion stehen auch einige der größten Unternehmen des Landes - darunter Apple, Microsoft und Amazon.

Die chinesische Führung reagierte bereits auf die neuen Strafzölle und beschloss ihrerseits Sonderabgaben auf US-Produkte im Wert von 60 Milliarden Dollar. Seit Anfang Juli haben sich die beiden größten Volkswirtschaften der Welt bereits mit Straf- und Vergeltungszöllen auf Waren im Volumen von insgesamt 100 Milliarden Dollar überzogen.

Der Gründer des chinesischen Online-Einzelhändlers Alibaba, Jack Ma, wiederum zog zuletzt sein Versprechen zur Schaffung von einer Million Jobs in den USA zurück. Zur Begründung verwies er auf den Handelsstreit. Seine Zusage habe auf "einer freundlichen Zusammenarbeit zwischen den USA und China" beruht, zitierte ihn die Nachrichtenagentur Xinhua.

Die USA werfen China unter anderem Marktabschottung, unfaire Beihilfen für die eigene Wirtschaft und Technologiediebstahl vor. China weist dies zurück. Der Konflikt schürt Sorgen, dass er sich zu einem Handelskrieg mit schweren Folgen für die Weltwirtschaft ausweitet. Verhandlungen in Washington Mitte August hatten keine Annäherung gebracht. Nach der jüngsten Eskalation ist unklar, ob die für kommende Woche geplanten Gespräche zwischen beiden Seiten stattfinden. (Reuters)

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