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Blick auf Rohrsysteme und Absperrvorrichtungen in der Gasempfangsstation der Ostseepipeline Nord Stream 1.

© Stefan Sauer/dpa

Umfrage des Allensbach-Instituts: Mehrheit der Deutschen will weiterhin russisches Öl und Gas

Rund 57 Prozent spricht sich laut einer repräsentativen Umfrage gegen ein vollständiges Energie-Embargo aus. Viele machen sie Sorgen wegen steigender Preise.

Auf den Straßen demonstrieren seit Kriegsbeginn in der Ukraine viele Bürger gegen Heizöl, Gas und Benzin aus Russland. Der ehemalige Bundespräsident Joachim Gauck sagte Mitte März in einer Talkshow: „Wir können auch einmal frieren für die Freiheit.“

Die Mehrheit der Deutschen lehnt ein solches Energieembargo allerdings ab. Das zeigt eine repräsentative Umfrage des Allensbach-Instituts, die die FAZ beauftragt hat. 57 Prozent der Befragten befürworten demnach, weiterhin Öl und Gas aus Russland zu beziehen.

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Grund für die Sorgen sind auch die eigenen Erfahrungen in den vergangenen Wochen. Die Preissteigerungen der Rohstoffe und die Inflation spüren viele Deutsche bei sich im Alltag. 68 Prozent der der Befragen geben an, dass die gestiegenen Heizkosten sie sehr stark oder stark belasten oder belasten werden.

86 Prozent aller Befragen glauben, dass es in den kommenden Jahren Schwierigkeiten mit der Energieversorgung geben wird. 71 Prozent geben an, dass ihnen die Preissteigerung von Öl, Gas und Benzin große Sorgen mache. Und rund 62 Prozent sind besorgt, dass die Energieversorgung in Deutschland nicht gesichert sein kann.

Die gestiegenen Tankpreise belasten der Umfrage nach Autofahrer stark oder sehr stark. Vor allem Menschen, die häufig und lange Strecken zurück legen müssen, machen sie große Sorgen.

Firmen sind gespalten

Auch in den deutschen Firmen hat die die Stimmung in den deutschen Unternehmen seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine dramatisch verschlechtert. Vier von fünf Firmen sehen sich demnach erheblich vom Krieg betroffen, wie eine repräsentative Umfrage des German Business Panels zeigt, die der Süddeutschen Zeitung vorliegt.

Mehr als 40 Prozent der Unternehmen unterstützen die Forderung nach einem Rohstoff-Embargo gegen Russland. Im März waren es noch 60 Prozent der Firmen. In der Gas-Debatte sind die Unternehmen allerdings gespalten. 36 Prozent der Firmen sehen demnach einen Importstopp für russisches Gas negativ. (Tsp/dpa)

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