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Betrüger haben die Daten tausender Internetnutzer dazu benutzt, in ihrem Namen Onlineshops zu eröffnen und darüber gefälschte Waren verkauft.

© dpa

Tausendfacher Betrug im Netz: Betrüger eröffnen mit gestohlenen Daten Onlineshops

Diebe, die Nutzerdaten im Internet abgreifen, werden erfinderischer.

Die Daten zahlreicher Internetnutzer sind nach einem Medienbericht missbraucht worden, um Onlineshops zu eröffnen. Wie der Radiosender NDR Info am Montag berichtete, werden über diese Internetseiten gefälschte Produkte bekannter Marken angeboten. Auch Deutsche seien betroffen. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) konnte die Angaben nicht bestätigen. Die Verbraucherzentrale NRW riet Betroffenen zur Strafanzeige.

Onlineshops mit gestohlenen Daten eröffnet

Laut NDR Info sind in Europa und den USA tausende Menschen und in Deutschland einige hundert von dem Identitätsdiebstahl betroffen. Die Bestohlenen hätten Namen, Adresse und Kreditkartennummer bei Bestellungen in Onlineshops angegeben – Wochen oder Monate später seien mittels dieser Daten neue derartige Internetseiten angemeldet worden. Dort würden Plagiate von Turnschuhen, Handtaschen oder Sonnenbrillen großer Markenhersteller angeboten. Die anonymen Verkäufer säßen offenbar in China.

Den NDR-Recherchen zufolge ist die Anzahl solcher mit falschen Identitäten angemeldeten Internetshops in den vergangenen Monaten geradezu explodiert. In den USA gebe es bereits mehrere Sammelklagen von Markenherstellern wie Adidas oder Michael Kors, die sich auch gegen diejenigen richteten, auf deren Namen die Seiten angemeldet seien.

Das BSI konnte die in dem Bericht gemachten Angaben nicht bestätigen. Es lägen zu dieser Betrugsmasche „kaum Informationen“ vor, sagte ein Sprecher der Behörde. Auch die Juristin Miriam Rusch von der Verbraucherzentrale NRW sagte, derartige Fälle seien ihr nicht bekannt. Betroffene sollten in jedem Fall zur Polizei gehen und Anzeige erstatten.

E-Mails mit Schadsoftware

Um die Gefahren durch Identitätsklau zu minimieren, sollten Nutzer Vorsorge treffen. Laut BSI installieren die Datendiebe meist spezielle Schadsoftware auf den Rechnern der Betroffenen, um die Daten auszulesen. Dazu schicken sie zum Beispiel eine E-Mail mit verseuchtem Anhang – wird dieser geöffnet, wird die Software unbemerkt auf dem Computer installiert. Verbreitet ist auch die Methode, dass Kriminelle in der E-Mail als seriöse Unternehmen – etwa als Bank – auftreten und den Empfänger darum bitten, ihnen Kontodaten und Ähnliches zu schicken. Oft bieten sie dazu ein täuschend echtes Online-Formular an, das der Nutzer ausfüllen soll. (AFP)

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