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An erster Stelle der Google-Preisvergleich: Idealo fühlt sich benachteiligt durch die Marktmacht von Google.

© Kitty Kleist-Heinrich

Suchmaschine soll Marktmacht ausnutzen: Idealo verklagt Google auf 500 Millionen Euro

Wer nach Produkten sucht, der sieht oft den Preisvergleich von Google ganz oben. Idealo fühlt sich dadurch benachteiligt und will einen hohen Schadensersatz.

Die Preisvergleichsplattform Idealo verklagt Google wegen Missbrauchs seiner marktbeherrschenden Stellung als Suchmaschinenbetreiber. Es sei eine Schadensersatzklage in Höhe von rund einer halben Milliarde Euro beim Landgericht Berlin eingereicht worden, teilte das Berliner Unternehmen, eine Tochter des Medienkonzerns Axel Springer, am Freitag mit.

Es werde mit einem jahrelangen Rechtstreit über mehrere Instanzen gerechnet. Die geforderte Schadensersatzsumme könne in der Zwischenzeit erhöht werden. Google wollte zunächst keine Stellung nehmen, da ihnen die Klage noch nicht zugestellt wurde.

Die EU-Kommission hatte Google im Sommer 2017 wegen Missbrauchs der marktbeherrschenden Stellung seines Preisvergleichsdienstes eine Strafe in Höhe von rund 2,4 Milliarden Euro aufgebrummt. Damals hieß es, jede Firma, die sich durch die Marktmacht des US-Konzerns in dem vorliegenden Fall benachteiligt fühle, könne vor einem nationalen Gericht auf Schadensersatz klagen.

Google habe anderen Unternehmen die Möglichkeit genommen, im Wettbewerb durch Leistung zu überzeugen, hieß es damals zur Begründung. Der Internetgigant habe zudem verhindert, dass die europäischen Verbraucher wirklich zwischen verschiedenen Diensten wählen und die Vorteile der Innovation voll nutzen könnten.

Idealo argumentiert nun, dass der Missbrauch weiterhin anhält, da Google keine ausreichenden Schritte unternahm, um für eine Gleichbehandlung aller Produkt- und Preisvergleichsdienste zu sorgen. Nach wie vor platziere Google seinen Dienst ganz oben in den Suchergebnissen und verschaffe sich unrechtmäßige Vorteile. "Wir wollen mit dem Verfahren ein Zeichen setzen, dass sich gegen das rechtsmissbräuchliche Verhalten von Google zur Wehr gesetzt werden kann", sagte Idealo-Geschäftsführer Philipp Peitsch. (Reuters)

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