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Nie mehr Telekom: Bushido ist sauer.

© dpa/pa

Streit über Internet und Telefon: Nicht nur Bushido hat Ärger mit der Telekom

Die Beschwerden von Kunden nehmen zu. Die Unternehmen sparen, sagen Verbraucherschützer. Aber in einigen Bereichen werden sie auch besser.

Er mag drastische Worte finden, doch mit seinem Ärger über die Telekom steht Bushido nicht allein da. Seit Monaten versuche er, einen Internetanschluss in seiner „Riesen-Villa-Gegend“ zu bekommen, ärgert sich der Rapper, doch die Techniker würden nicht kommen. Im Internet ist seine Hasstirade ein Click-Erfolg, doch auch weniger prominente Zeitgenossen haben ihre Mühen mit Telefon- und Internetanbietern.
"Wir haben viele Beschwerden über die Telekom, Vodafone und Telefonica“, berichtet Anneke Voß von der Verbraucherzentrale Hamburg. Ein Grundproblem dabei: Da die Telekom in vielen Gegenden nach wie vor Inhaberin des Netzes ist, sind auch Kunden, die eigentlich bei einem Wettbewerber unterschrieben haben, auf die technische Unterstützung der Telekom angewiesen. Die hat inzwischen Besserung gelobt. Telekom-Chef Tim Höttges hat angekündigt, künftig mehr Samstagstermine anbieten zu wollen.

Kabel Deutschland-Techniker kommen auch samstags

Bei Kabel Deutschland, das jetzt zum Telekom-Konkurrenten Vodafone gehört, ist das schon seit Langem üblich. „Unsere Techniker kommen auch samstags, der Entstörungsdienst arbeitet sogar an sieben Tagen die Woche“, sagt Vodafone-Sprecherin Caren Altpeter. Seinen Telefonkunden rät Vodafone seit der Übernahme von Kabel Deutschland dazu, Internet über das Fernsehkabel zu empfangen. „Das Netz ist leistungsfähiger und die Kunden sind nicht auf die Telekom-Techniker angewiesen“, heißt es.

Immer mehr Verträge

Immer mehr Optionen, immer mehr Verträge, immer mehr Kunden – dass die Beschwerdezahlen steigen, wundert Voß da nicht. Die Gründe sind vielfältig. Oft würden die Verbraucher nicht verstehen, was sie unterschrieben haben, manchmal versprächen die Anbieter aber auch zu viel. „Die Unternehmen sparen, wo es geht“, kritisiert die Verbraucherschützerin.
Auch die Bundesnetzagentur hat immer mehr zu tun. Sie ist die Schlichtungsstelle für Probleme, die Kunden mit Telekommunikationsunternehmen haben. Die Beschwerden steigen – von knapp 129.000 im Jahr 2014 auf gut 178.000 im vergangenen Jahr. Allerdings entzaubern sich die Zahlen, wenn man genauer hinsieht. Denn der Löwenanteil betrifft nach Angaben eines Behördensprechers Fälle von unerlaubter Telefonwerbung oder die – ebenfalls verbotene – Rufnummernunterdrückung. Rechnet man diese Beschwerden heraus, haben die Fälle sogar abgenommen – von gut 26.000 auf 24.455 im vergangenen Jahr. Probleme gibt es vor allem mit Vertragsklauseln, sagte ein Sprecher auf Anfrage. Beschwerden rund um den Anbieterwechsel oder bei einem Umzug haben dagegen abgenommen.

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