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BB-8 in Aktion.

© Carlos Allegri7Reuters

Spielzeugindustrie: Roboter verschafft Hersteller Hasbro Umsatzplus

Der Spielzeughersteller Hasbro legt unerwartet gute Quartalszahlen vor. Der Erfolg dürfte Gerüchte um eine Fusion mit Konkurrent Mattel befeuern.

An Weihnachten wurde der rollende Mechaniker-Druide BB-8 als einer der Protagonisten im Star-Wars-Film „Das Erwachen der Macht“ von bösen Mächten über die Leinwand gejagt. Jetzt hat der sympathische Genosse aus dem Kino in Form eines ferngesteuerten Spielzeug-Roboters auch die Kinderzimmer erobert – und die Kassen des amerikanischen Spielzeugherstellers Hasbro gefüllt. Im Weihnachtsquartal kletterte der Umsatz des Unternehmens im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum um 13 Prozent auf umgerechnet rund 1,3 Milliarden Euro, wie der US-Konzern am Montag mitteilte.

Hasbro produziert Monopoly, Furby und Transformers

Unter dem Namen Hasbro firmieren unter anderem die erfolgreichen Marken Monopoly, Furby und Transformers. Vor allem die Lizenzen für Fanartikel zu Blockbustern wie dem jüngsten Teil der Sternenkrieger-Saga oder dem Dinosaurier-Spektakel „Jurassic World“ zahlten sich aus. In der Sparte Spielzeug für Jungen, in die die Action-Figuren zu den Filmen fallen, legten die Verkäufe um 35 Prozent zu. Die Ergebnisse fielen damit besser aus als von Analysten erwartet.

Mattel hat die Erwartungen ebenfalls übertroffen

Der Verkaufserfolg dürfte die Spekulationen über eine mögliche Fusion von Hasbro mit dem amerikanischen Rivalen Mattel erneut befeuern. Beide Unternehmen äußerten sich bislang nicht dazu. Mattel, der beispielsweise die Plastikpuppe Barbie und das Systemspielzeug Fisher Price produziert, hatte die Erwartungen im vierten Quartal ebenfalls übertroffen. Der Zusammenschluss von Hasbro und Mattel würde die Branche komplett umkrempeln. Die Fusion der beiden mit Abstand größten US-Spielzeughersteller könnte Mattels Traditionsmarken mit Hasbros Klassikern und darüber hinaus die Actionfiguren von Marvel und „Star Wars“ unter ein Dach bringen. Gemeinsam würden Mattel und Hasbro auf einen Börsenwert von gut 20 Milliarden Dollar kommen und die Konkurrenz damit weit hinter sich lassen.

Die Unternehmen äußern sich nicht zu Spekulationen über eine Fusion

Die US-Spielzeugkonzerne hatten in den vergangenen Jahren wenig zu feiern, deshalb könnten sie sich ausrechnen, mit vereinten Kräften stärker zu sein. Hasbro sei Ende 2015 an Mattel herangetreten, um die Chancen für eine Verschmelzung auszuloten, hatte der Finanzdienst Bloomberg vergangene Woche unter Berufung auf Insider berichtet. Zu den neuen Spekulationen wollten sich die Unternehmen bislang nicht äußern. Doch zumindest die Angebotspalette scheint gut zusammenzupassen. Auch wenn die Grenzen inzwischen etwas verschwommen sind, galt Mattel mit Barbie, American Girl und Co traditionell lange eher als Anbieter für Mädchen, während sich Hasbro mit Comic-Helden wie G.I. Joe oder der Spielzeugpistolen-Marke Nerf („Super Soaker“) stärker auf Produkte für Jungen konzentrierte.

Das Geschäft mit Spielwaren floriert

Insgesamt floriert das Geschäft mit Spielwaren: Daten des Marktforschers NPD Group zeigen, dass der Umsatz in den USA 2015 um sieben Prozent auf 19,45 Milliarden Dollar gestiegen ist. Doch Hasbro und Mattel, die gemeinsam mit dem dänischen Rivalen Lego auch den Weltmarkt dominieren, tun sich trotzdem schwer. Bei Mattel sank der Umsatz 2015 um fünf Prozent auf 5,7 Milliarden Dollar. Sorgenkind war vor allem Barbie, deren Verkäufe um weitere zehn Prozent zurückgingen. Von 2012 bis 2014 war der Absatz um 20 Prozent gesunken. Die meistverkaufte Spielzeugfigur der Geschichte kämpft mit Konkurrenz durch Prinzessinnen aus dem Disney-Imperium. Allerdings hat Mattel zum Gegenschlag ausgeholt: Neue Varianten der berühmten Puppe, die es nun nicht mehr nur mit ultraschlanker Figur, sondern auch als „kurvig“ oder „klein“ gibt, sollen den 56 Jahre alten Klassiker zurück in die Spur bringen. Erste Erfolge brachte das Weihnachtsgeschäft, wo erstmals wieder mehr Barbies verkauft wurden.

Die Mattel-Aktie ist seit Jahresbeginn gestiegen

Auch an der Börse werden die neuen Puppen gefeiert – seit Jahresbeginn hat die Aktie von Mattel um 17 Prozent zugelegt. Hasbro liegt mit rund zehn Prozent im Plus. Dabei schlug sich der Konkurrent zuletzt etwas besser. Allerdings hat Hasbro, was die Wachstumsperspektiven angeht, mehrere große Trümpfe in der Hand. Dazu gehören neben den Spielzeug-Lizenzen für „Das Erwachen der Macht“ auch die Rechte für die Disney-Prinzessinnen inklusive der Puppen zu „Frozen – Die Eiskönigin“. mit dpa

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