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Deutschland schwimmt im Geld. Doch das Vermögen konzentriert sich in den Händen Einzelner.

© Getty Images

Spargroschen, Aktien und Versicherungen am Weltspartag: Die Deutschen horten, statt Geld anzulegen

Deutschland zählt zu den reichsten Ländern der Welt. Und doch hat der Einzelne davon wenig. Das Problem: Trotz niedriger Zinsen, wird meist vor allem gespart.

Von Carla Neuhaus

Schaut man rein auf diese eine Zahl, ist Deutschland ein reiches Land. Mehr noch: eins der vier reichsten Länder der Welt. 13,3 Billionen Euro, so groß ist das Vermögen aller Deutschen. Dabei sind Spargroschen, Aktien und Versicherungen ebenso eingerechnet wie Immobilien und Autos. Laut dem Global Wealth Report der Schweizer Großbank Credit Suisse sind nur die USA, China und Japan noch reicher.

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Freuen können sich darüber allerdings hierzulande nur wenige. Denn das Vermögen ist extrem ungleich verteilt. Die Ungleichheit sei in Deutschland „größer als in den anderen großen westeuropäischen Ländern“, heißt es in dem Report.

Das reichste ein Prozent der Bevölkerung besitzt etwa 30 Prozent des deutschen Vermögens. In Frankreich, Italien und Großbritannien fällt dieser Anteil deutlich kleiner aus. Gleichzeitig besitzen der Studie zufolge 41 Prozent der Deutschen gar kein nennenswertes Vermögen.

Nur warum? Schließlich ist die Arbeitslosigkeit auf einem Rekordtief. Auch gilt Deutschland als Nation der Sparer. Viele sind damit aufgewachsen am Weltspartag, der an diesem Mittwoch wieder gefeiert wird, eine Tüte voller Münzen auf ihr Sparbuch einzuzahlen. Doch genau da fängt das Problem schon an. Die Deutschen horten zu viel Geld, statt es anzulegen.

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Laut Bundesbank liegen 2,5 Billionen Euro zuhause, auf Girokonten oder auf klassischen Sparbüchern. Fatal ist das, weil die Deutschen darauf kaum Zinsen bekommen. Im Gegenteil. Schon jetzt verlangen manche Banken Negativzinsen, wenn ihre Kunden mehr als 100.000 Euro auf dem Konto haben.

Vielen Verbrauchern ist das bewusst. 37 Prozent rechnen damit, in den nächsten fünf Jahren Zinsen zahlen zu müssen, um ihr Geld bei der Bank parken zu können.

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Und trotzdem verändern die Deutschen ihr Verhalten kaum. Nur knapp neun Prozent ihres Geldvermögens haben sie in Aktien oder Aktienfonds angelegt. Folgen hat das für den einzelnen und für die deutsche Wirtschaft: Aktienkonzerne wie Daimler, Bayer und Adidas sind mehrheitlich in der Hand ausländischer Aktionäre. Sie haben auf den Hauptversammlungen das Sagen und verdienen an den Gewinnen deutscher Konzerne mit.

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Dazu kommt, dass ein Großteil (58 Prozent) des gesamten deutschen Vermögens in Immobilien steckt. Und die wiederum gehören wenigen. Nur knapp jeder Zweite ist hierzulande Eigenheimbesitzer. Damit wohnen in Deutschland sehr viel mehr Menschen zur Miete als in anderen EU-Staaten. Entsprechend ist die Zahl derer begrenzt, die von den steigenden Immobilienpreisen profitieren.

Dass die Deutschen Geld verbrennen, zeigt das Gegenbeispiel Großbritanniens. Die Briten besitzen insgesamt ähnlich viel Vermögen wie wir Deutschen. Auf der Insel aber ist es sehr viel gleichmäßiger verteilt als in der Bundesrepublik.

Ablesen kann man das am Median-Vermögen, das genau die Mitte der Besitztümer pro Kopf abbildet. Bei diesem Wert gibt es ebenso viele Menschen, die finanziell schlechter gestellt sind wie solche, die vermögender sind. Liegt dieser Wert in Deutschland lediglich bei 31.803 Euro, ist er in Großbritannien mit 87.766 Euro fast drei Mal so groß. Was die Briten anders machen? Sie sind aktienaffiner und sie wohnen seltener zur Miete.

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