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Sonnenfinsternis.

© dpa

Sonnenfinsternis am 20. März: Stromanbieter bereiten sich auf Netzschwankungen vor

Deutschland steht Mitte März eine partielle Sonnenfinsternis ins Haus. Das Naturereignis könnte Schwankungen im Stromnetz hervorrufen. Netzbetreiber bereiten sich seit Wochen darauf vor.

Eine Sonnenfinsternis am 20. März könnte das Management des europäischen Stromnetzes auf die Probe stellen: Mit verstärkten Bemühungen um Reserven
zum Ausbalancieren von starken Netzschwankungen und Schulungen von Mitarbeitern in Netzleitstellen bereiten sich die vier
Übertragungsnetzbetreiber auf das Naturereignis vor, wie die Unternehmen 50 Hertz, Amprion, Tennet und Transnet am Montag mitteilten. Denn bei
sehr sonnigem Wetter wird demnach während der Sonnenfinsternis die Stromeinspeisung zunächst deutlich sinken und dann drastisch ansteigen - und
zwar um die Leistung von 19 Großkraftwerken.

Partielle Sonnenfinsternis ist "große Herausforderung"

Angesichts des mit rund 39 000 Megawatt hohen Anteils an installierter Photovoltaik-Leistung (PV) in Deutschland sowie in Italien und Frankreich stelle die partielle Sonnenfinsternis eine große Herausforderung dar, betonten die Übertragungsnetzbetreiber. Bei sonnigem Wetter werde in der ersten Hälfte der Sonnenfinsternis die PV-Einspeisung in Deutschland um rund zwölf Gigawatt zurückgehen und in der zweiten Hälfte der Finsternis - wenn die Sonne aufgrund der Mittagszeit noch höher steht - um etwa 19 Gigawatt ansteigen.

Die Netzbetreiber müssen zwischen Stromangebot und Stromnachfrage ausgleichen

Der an der Strombörse vermarktete PV-Strom müsse während dieser beiden Phasen durch viele flexible Erzeugungsanlagen vollständig ausgeglichen werden. Daher wollen die Übertragungsnetzbetreiber für die Zeit der Sonnenfinsternis mehr sogenannte Regelenergie beschaffen, um so Schwankungen zwischen Stromangebot und -nachfrage auszugleichen. Bei bewölktem Himmel dürfte dagegen der Einfluss der Sonnenfinsternis auf die PV-Einspeisung vergleichsweise gering sein.

Zwischen 9.30 Uhr und 12 Uhr verdeckt der Mond bis 82 Prozent der Sonne

Bei der partiellen Sonnenfinsternis am 20. März werden zwischen etwa 9.30 Uhr und etwa 12.00 Uhr bis zu 82 Prozent der Sonne durch den Mond abgedeckt sein. Ein solch hoher Bedeckungsgrad ist selten: Die letzte vergleichbare Sonnenfinsternis fand den Angaben zufolge im Mai 2003 statt, die übernächste wird erst im August 2026 zu beobachten sein.

Die deutschen Netzbetreiber haben Arbeitsgruppen gebildet

Um sich auf die Auswirkungen der Sonnenfinsternis vorzubereiten, koordinieren die deutschen Übertragungsnetzbetreiber nach eigenen Angaben
bereits seit mehreren Monaten in Arbeitsgruppen die notwendigen Schritte - auch auf europäischer Ebene und in Abstimmung mit der
Bundesnetzagentur. Zu diesem Zweck ließen die vier Unternehmen eigens Studien von wissenschaftlichen Instituten erstellen. AFP

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