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Seit dem Sommer im Amt: der 48-jährige Firmenchef Sanjay Brahmawar.

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Software AG: Eine der ältesten Softwarefirmen der Welt erfindet sich neu

Mit 50 Jahren ist die Software AG älter als Microsoft oder SAP. Nun setzt die deutsche Nummer zwei auf eine neue Strategie.

In diesem Jahr feiert die Software AG ihren fünfzigsten Geburtstag. Das Unternehmen hat damit einige Jahre mehr auf dem Buckel, als Microsoft oder SAP. Doch während der Dax-Konzern in den letzten Jahren zum wertvollsten deutschen Unternehmen aufgestiegen ist, tritt die Software AG auf der Stelle. Seit mehreren Jahren stagniert der Umsatz der Nummer Zwei in Deutschland bei etwas unter 900 Millionen Euro. Dafür ist das Geschäft vor allem durch die regelmäßigen Wartungsverträge hoch profitabel: 280 Millionen Euro betrug das operative Ergebnis (EBITA) 2017 – das entspricht einer Marge von fast 32 Prozent.

Wenn Firmenchef Sanjay Brahmawar am heutigen Donnerstag die Zahlen für das abgelaufene Jahr vorstellt, dürfte es ähnlich sein. Trotzdem will der gebürtige Inder das Unternehmen dann auf einen neuen Kurs einschwören. Und der lautet Wachstum. Mit einer neuen Strategie soll künftig endlich die Umsatzschwelle von einer Milliarde geknackt werden.

Eine Schlüsselfigur dabei ist Bernd Gross. Der 50-Jährige wurde gerade zum neuen Technikchef befördert. Dabei ist Gross erst seit 2017 Teil des Unternehmens, damals hatte die Software AG sein Start-up Cumulocity gekauft.

Hoffnung auf das Internet der Dinge

Dessen Software ermöglicht es von Fabrikanlagen, über Fahrzeuge bis hin zu Windrädern unterschiedlichste Geräte an das Internet anzuschließen. „Wir sind weltweit eines der führenden Unternehmen, wenn es darum geht, Geräte an das Internet der Dinge (IoT) anzubinden“, sagt Gross. So arbeiten auch Siemens und Bosch bei ihren IoT-Angeboten mit den Darmstädtern zusammen. Das Problem: „Trotzdem denkt man beim Internet der Dinge oft nicht an die Software AG“, sagt Gross, „das wollen wir ändern“. Das Unternehmen soll als weltweiter Schlüssellieferant für diese IoT-Technologien positioniert werden.

Noch ist der Umsatzanteil klein, im Vorjahr nahm der Konzern damit etwa 35 Millionen Euro ein. Dafür wächst das neue Geschäft schnell: Im dritten Quartal legten die Einnahmen mit IoT-Angeboten um 144 Prozent zu. Das ist mit dem Altgeschäft hingegen schwierig: Die Software AG hat einst im Jahr 1969 mit Datenbanken für Großrechner angefangen. Damit erzielt die Firma zwar noch immer ein Viertel der Einnahmen, allerdings gehen sie langsam zurück.

„Wir befinden uns in einem Generationswechsel“, sagt Gross. Auch Firmenchef Brahmawar ist selbst erst seit dem Sommer im Amt. Der 48-Jährige kam von IBM und löste nach 15 Jahren Karl-Heinz Streibich ab.

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