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Die Berliner Volksbank will ihr Filialnetz erneuern.

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Shop statt Filiale: Berliner Volksbank baut ihr Filialnetz aus

Nach etlichen Filialschließungen will die Berliner Volksbank nun Zweigestellen verkleinern. Mit "Bank-Shops" will sie in der Stadt wieder präsenter werden.

Von Carla Neuhaus

Der Arbeitstitel könnte manch einen Fußballfan in die Irre führen. Die Berliner Volksbank baut ihr Zweigstellennetz in der Stadt um und nennt ihren neuen Filialtyp intern „BVB-Shop“. Interessant ist daran, dass die Bank nicht mehr von einer Filiale sondern von einem „Shop“ spricht. So sollen die beiden Zweigstellen, die sie im Frühjahr als Prototypen aufmachen will, auch aussehen: wie ein Geschäft, in dem man auf Banker trifft.

In einer der beiden Testfilialen soll es nicht einmal Bargeld geben: Das Institut will dort sowohl auf eine Kasse als auch auf einen Geldautomaten verzichten. „Das haben wir noch nie gemacht“, gibt Vorstandschef Carsten Jung zu. Aber gerade deshalb würden sie es nun ausprobieren wollen – als Reaktion darauf, dass die Menschen mehr mit Karte oder Smartphone zahlen. Das heißt aber nicht, dass Berlinweit Bankautomaten abgebaut werden. Das bestehende Netz wolle man vorerst aufrecht erhalten.

Die Berliner Volksbank steht, wie andere Banken auch, unter Druck. Die Kunden machen mehr Bankgeschäfte online, kommen seltener spontan in die Filiale. Weiterhin Zweigstellen vorzuhalten, rechnet sich deshalb je nach Standort nicht mehr. Zumal das Institut durch die Niedrigzinspolitik an dem einzelnen Sparer auch sehr viel weniger verdient.

Carsten Jung ist seit Januar Vorstandsvorsitzender der Berliner Volksbank.
Carsten Jung ist seit Januar Vorstandsvorsitzender der Berliner Volksbank.

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Jungs Vorgänger als Vorstandsvorsitzender hat deshalb in den letzten Jahren etliche Filialen geschlossen. Seit 2017 sind nach Angaben des Instituts 17 Zweigstellen weggefallen. Aktuell kommt die Volksbank damit auf 58 Filialen, wobei dabei auch die Beratungscenter für Firmenkunden und Vermögende eingerechnet sind.

Jung sieht das so: „Wenn wir noch eine Filiale schließen, würde das dazu führen, dass wir keine Sichtbarkeit in der Stadt mehr haben.“ Deshalb die Idee mit der Shop-Bank, in der man ein Girokonto eröffnen und allgemeine Fragen loswerden kann. Die ausführliche Beratung soll dafür dann an wenigen, zentrale Standorten konzentriert werden. Einen Stellenabbau soll es im Zuge des Umbaus nicht geben. „Das haben wir hinter uns“, sagt Jung. Aktuell arbeiten für die Berliner Volksbank in Berlin und Brandenburg 1700 Mitarbeiter.

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