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Premierminister Bidsina Iwanischwili will die Beziehungen zu Moskau verbessern.

© AFP

Russland: Langsame Annäherung

Die neue Regierung in Tiflis will das angespannte Verhältnis zu Russland normalisieren - gegen den Widerstand des Präsidenten.

Fünf Jahre nach dem Krieg zwischen Georgien und Russland im Streit um die Unabhängigkeit von Südossetien und Abchasien nähern sich beide Staaten wieder an. Die in Georgien seit Oktober 2012 amtierende Regierung von Premierminister Bidsina Iwanischwili sucht den Dialog. Dabei geht es auch um die wirtschaftlichen Auswirkungen des Krieges. Russland hatte schon 2006 unter anderem den Import von Wasser und Wein aus Georgien gestoppt und damit Georgien empfindlich getroffen. Vor dem Konflikt gingen allein 50 Prozent des georgischen Weins nach Russland. Das gesamte Jahresexportvolumen beim Wein sank von 82 Millionen US-Dollar auf rund 30 Millionen US-Dollar, die Arbeitslosenquote in Georgien, offiziell bei 15,3 Prozent, dürfte tatsächlich deutlich höher liegen. Nun könnte der Exportstopp, den Moskau offiziell mit hygienischen Produktionsmängeln begründet hatte, aufgehoben werden. Präsident Michail Saakaschwili wirft der neuen Regierung zwar vor, die Westbindung seines Landes infrage zu stellen. Er findet aber kaum noch Gehör. Selbst deutsche Diplomaten, die Saakaschwili lange die Treue hielten sagen jetzt: „Dieses Land kann nicht Politik gegen den Faktor Geografie machen“ – sprich gegen Russland.

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